Das Geld für die Schuldentilgung stamme aus demselben kirchlichen Sondervermögen, das die Opfer sexuellen Missbrauchs im Erzbistum entschädigen werde, sagte der Vertreter des Beirats der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Aber die Erzdiözese ist viel weniger großzügig mit ihnen. [Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.] Opfer sexueller Gewalt in der Kirche kämpfen seit Jahren um echte Anerkennung ihres Schmerzes, sagte Norpoth. 60 Prozent der Bewerber erhielten weniger als 20.000 Euro. “Opfer von Sexualverbrechen, manchmal ohne sicheres Einkommen wie ein Priester, verschwinden mit einem Betrag von weniger als zwei Prozent dessen, was die Kirche zu zahlen bereit war, um die finanzielle Notlage des Priesters selbst auszugleichen”, kritisierte er. Maria Mesrian, Sprecherin der Reforminitiative Maria 2.0 Rheinland, sprach von unverantwortlichem Wirtschaftsverhalten. Opfer sexuellen Missbrauchs “würden mit lächerlichen Geldsummen verschwinden, während Millionen in einer unnötigen Universität oder in den Privatschulden eines Priesters für Glücksspiele verschwendet werden”, sagte er der Zeitung.

Die Mittel stammen aus Sondervermögen

Nach Angaben des Erzbistums zahlte er sogar insgesamt 1,15 Millionen Euro für den überschuldeten Priester. Der Priester schulde fast 500.000 Euro, sagte ein Sprecher des Erzbistums am Donnerstag. Die Erzdiözese zahlte die Schulden in mehreren Raten, um dem Geistlichen in seiner akuten Not zu helfen. Nach intensiver Überarbeitung der Steuergesetzgebung wurde festgestellt, dass diese Spenden steuerpflichtig sind. Die Nachversteuerung inklusive Zinsen kostete das Erzbistum anschließend noch einmal knapp 650.000 Euro. Ein Teil der Mittel stammte aus einem Sonderfonds, aus dem auch Zahlungen an Opfer sexuellen Missbrauchs erfolgen würden. Die Lohnnebenkosten nebst Zinsen würden dagegen aus dem Personalkostenhaushalt des Erzbistums bezahlt, sagte der Sprecher. (dpa)