Die ersten Erdgaskunden in Deutschland wissen bereits, was sie im Herbst erwartet: Der Energieriese „RheinEnergie“ hat eine kräftige Preiserhöhung angekündigt. Ab dem 1. Oktober wird sich der Preis mehr als verdoppeln (2,3x)! Betroffen: die Kölner! Die verbrauchte Kilowattstunde Erdgas kostet dann 18,30 Cent (statt 7,87 Cent) pro Kilowattstunde (kWh). Das gab der Energieriese am Montag bekannt. Laut Beispielrechnung für einen durchschnittlichen Haushalt (Jahresverbrauch 10.000 kWh): Die Kosten steigen von rund 960 auf 2002 Euro – über 1000 Euro mehr! Die Steigerung: mehr als 100 Prozent.

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Die Begründung laut „RheinEnergie“: „Grund dafür sind um fast 450 Prozent gestiegene Bezugspreise für Erdgas im Vergleich zum Bezugszeitraum 2021/22 bis 2022/23. Trotz eines Systems langfristiger kontinuierlicher Lieferungen führt dies zu einem deutlichen Preisanstieg.” Am Erdgasmarkt hat der Preis zuletzt das Rekordhoch seit Anfang Juli durchbrochen. Ein Ende der steigenden Preise und eine Entlastung des Geldbeutels scheinen nicht in Sicht.
Bundeskanzler Olaf Solz (64, SPD) hatte vor knapp zwei Wochen eine Erhöhung der Gaspreise um zwei Cent pro Kilowattstunde prognostiziert und von jährlichen Mehrkosten von 200 oder 300 Euro für eine vierköpfige Familie gesprochen. Die genaue Höhe des Zuschlags soll bis Mitte/Ende August online veröffentlicht werden. Auch interessant Diese Umlage besagt: Die Mehrkosten der Erdgasversorgung, die Großhandelsunternehmen durch das Scheitern russischer Lieferverträge und die dadurch teureren Lieferungen auf dem Weltmarkt tragen, können auf alle Endkunden umgelegt werden. Der Haken: Ein solcher Gaszuschlag steckt NICHT hinter der Erhöhung der RheinEnergie. Dies sei „in den oben genannten Preisen (…) noch nicht berücksichtigt“, so der regionale Energiekonzern. Ein weiterer Kostenschock erwartet die Kunden der „RheinEnergie“, wenn die Umlage (voraussichtlich) zum 1. Oktober in Kraft tritt. Das könnte dann wieder ein riesiges Loch in den Geldbeutel vieler Erdgaskunden reißen. Bundesfinanzminister Robert Habeck (52, Grüne) nannte die Umlage kürzlich: „Ein Schritt, der mit einer hohen Belastung verbunden ist.“ Der Vizekanzler hielt einen Preis von “bis zu fünf Cent pro Kilowattstunde” für realistisch. ▶︎Dieser Preishammer von bis zu fünf Cent pro kWh würde bedeuten: Im Extremfall könnten einem vierköpfigen Haushalt knapp 1000 Euro im Jahr in Rechnung gestellt werden. Und das zusätzlich zu den gestiegenen Gaspreisen.