1930 gründete der erste Karl Bachinger die Konditorei, heute wird sie von seinem Urenkel geführt. Der jetzige Geschäftsführer erklärt, dass er schon immer wusste, dass er Konditor werden würde. „Ich bin in der Backstube aufgewachsen, habe eine Ausbildung zum Konditor gemacht und war dann zehn Jahre nur bei uns im Ofen. 2014 habe ich mich mehr in den Vertrieb verlagert“, sagt der 41-jährige Karl Bachinger.
Dolce Vita in Böheimkirchen
Man muss sich weiterentwickeln, jedes Jahr besucht er Eismessen in Italien. Ideen für neue Eissorten bekam sein Großvater in Italien. In der Eisdiele ist der 89-Jährige oft mit seiner Stammbegleitung anzutreffen: „Meine Frau war Italienerin, da sind wir natürlich oft nach Italien gefahren. Ich habe mir das Eis dort angesehen – und es ist gut, aber mir geht es besser.”
Fotoserie mit 4 Bildern
ORF Karl BachingerII. (sitzend), der Sohn von Karl Bachinger III. (rechts) und sein Sohn Karl Bachinger IV. (links) an der Bar in Böheimkirchen ORF/Nina Pöchhacker Abends wird das Eis für den nächsten Tag produziert ORF/Nina Pöchhacker Die Maschinen laufen zehn Minuten, bis das Eis fertig ist ORF/Nina Pöchhacker Mit Schokoladeneis, Die Schokolade wird zunächst erhitzt und schmilzt, bevor sie wieder abkühlt und sich mit der Eismasse vermischt 1975 übernahm Karl Bachinger den väterlichen Betrieb, damals änderte sich vieles von Handarbeit zu Maschinen. „Natürlich war das in den 1930er Jahren sehr schwierig, das ging mit Roheis, das zu Roheisbarren zerkleinert und dann mit Salz vermischt wurde. Kübelweise sauber, das waren ihre eigenen Eismaschinen. Es wurde über Keilriemen angetrieben, elektrisch passierte nichts“, sagt der 89-Jährige.
Mühsame Handarbeit
Mitten auf dem Böheimkirchner Hauptplatz wurde in den 1950er Jahren ein Weinkeller für die Eisproduktion umgebaut. „Nur so konnten wir größer werden“, sagt Karl Bachinger. Früher verbrachte er zwanzig Minuten damit, das Eis mit der Hand zu löffeln, um es cremig zu machen. Heute erledigt das eine Maschine in der Hälfte der Zeit, inklusive Kühlung.
Versandnachricht
“Niederösterreich heute”, 31. Juli 2022 Klassische Sorten waren damals stark. Zu standardisierten Produkten wie Milchpulver könne man nicht zurück: „Damals wurde noch alles mit frischer Milch hergestellt – das schmeckt besser, ist aber sehr umständlich. Wenn das Wetter nicht mitspielte, wurde die Milch in zwei Tagen sauer“, sagt der Seniorchef. 1995 übergab er den Betrieb an seinen Sohn, ebenfalls Karl Bachinger.
Fotoserie mit 4 Bildern
Bachinger Der Gründer (l.) wollte kein Bauer werden und begann deshalb eine Lehre als Konditor, ein Foto aus den 1930er oder 1940er Jahren zeigt ihn vor dem ORF-Laden. Der italienische Einfluss auf die Bachingers kam von Marinella, der Ehefrau des zweiten Karl ORF/ Nina Pöchhacker Barbara Bachinger und ihr Mann Karl führen die Geschäfte in vierter Generation ORF/ Nina Pöchhacker Waltraud (1.vr) und Karl Bachinger (2.vr) führten die Geschäfte von 1995 bis 2014 Zu seiner Zeit war es verlockend, zu expandieren. „Du denkst, die Location ist gut, du machst ein zweites, ein drittes, aber du kannst dich nicht trennen. Es ist schwer, und viele Menschen machen immer noch denselben Fehler. Leider“, sagt der dritte Karl Bachinger. Heute gibt es neben dem Hauptgeschäft in Böheimkirchen drei Filialen, eine in St. Pölten wird von seiner Tochter geführt.
Wenn Eis nach gelbem Biskuit schmeckt
Laut Bachingers stellen sie täglich bis zu 80 Eissorten her. Und auch beim Eis gibt es nichts, was es nicht gibt: „Eis kann man aus allem machen, aber manche Sorten schmecken am Ende wie ein gelber Wettex. Es gibt Mosteis, ich kann aus jedem Grünen Veltliner Eis machen, aber es muss auch verkauft werden“, sagt Karl Bachinger, der es 2014 seinem Sohn geschenkt hat und heute sein Geschäft ist. Die Suche nach dem nächsten Trend und der nächsten Sorte endet nie. Bachingers gewinnen mit ihrem Eis regelmäßig Medaillen bei Wettbewerben. Am begehrtesten und meistgekauft sind aber nach wie vor die klassischen Sorten: Schokolade, Erdbeere, Vanille – wie die Namen der Köche haben sie sich seit 92 Jahren nicht geändert.