Aus Hildburg Bruns
Sein Urteil ist ab Ende Dezember rechtskräftig. Doch Russland will den zu lebenslanger Haft verurteilten Tiergarten-Mörder Wadim Kradikow (56) auswechseln. Die Berliner Rechtsexperten widersprechen dem entschieden. „Das ist eine absurde Bitte! Unser Rechtssystem sieht nicht einmal eine politische Begnadigung und Freilassung eines Mörders vor“, reagierte der SPD-Abgeordnete Lars Düsterhöft (40). Kradikow soll vor zwei Jahren im Auftrag russischer Behörden einen Georgier im Kleinen Tiergarten erschossen haben – Rache für den Wehrdienst des Mannes im Tschetschenienkrieg. Der Richter sprach in seinem Urteil von Staatsterrorismus. Kreml-Tyrann Wladimir Putin (69) bat seinen Außenminister Sergej Lawrow (72) in einem Telefonat mit den Amerikanern, den Tausch vorzuschlagen Foto: Alexei Nikolsky/AP Jetzt dreht sich Putins Pokerspiel um den inhaftierten Sträfling. Er will seine Freilassung im Austausch gegen zwei Amerikaner … Ein US-Basketballer (31) muss sich in Russland wegen angeblichen Drogenbesitzes verantworten, ein Mann (52) wurde wegen Spionage verurteilt. „Man kann einen Mörder nicht gegen einen wegen Besitzes von Cannabisöl Inhaftierten austauschen“, sagte der SPD-Politiker Dusterhof. CDU-Rechtsexperte Sven Rissmann (44) sieht das ähnlich: „Das kann aus unserer Sicht nicht berücksichtigt werden, da dem Zusammenhang eine vernünftige Grundlage fehlt.“ Und er betont: „Die deutsche Justiz soll nach derzeitigem Kenntnisstand nicht beteiligt werden.“ Themen: Berlin-Tiergarten-Attentat auf Wladimir Putin