01.08.2022 12:02 Uhr

Politiker von Union und FDP fordern längere Laufzeiten für Atomkraftwerke, um mögliche kurzfristige Stromengpässe während des Krieges in der Ukraine in diesem Winter zu überbrücken. Der sächsische Ministerpräsident nimmt teil. Kretschmer hält die Energiewende für Erdgas für gescheitert. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat vorerst gefordert, die Laufzeit von Kernkraftwerken auf unbestimmte Zeit zu verlängern. „Solange die Bundesregierung kein neues Konzept für die Energiewende entwickelt hat, müssen Atomkraftwerke weiter betrieben werden“, sagte Kretschmer dem „Handelsblatt“ der CDU. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU sagte, die Energiewende sei in dieser Form gescheitert. “Energiewende mit Gas als Grundlast gescheitert.” Bereits der vergangene Winter habe gezeigt, dass die Produktion aus Ökostrom oft nicht ausreiche, sagte Kretschmer. Eine wetterunabhängige Stromerzeugung ist daher unerlässlich. Aus Sicht des Ministerpräsidenten gibt es keine Alternative, einfach mehr Strom aus Wind und Sonne zu erzeugen. Gas- und Strompreisspitzen sind mittlerweile eine „Gefahr“ für den Standort des Unternehmens. „Wir brauchen eine Grundlastkapazität. Es ist verrückt, dafür Braunkohlekraftwerke zu befeuern“, sagt Kretschmer mit Blick auf deren CO2-Bilanz. Angesichts der Befürchtungen einer Unterbrechung der russischen Gasversorgung eine mögliche Verlängerung der Lebensdauer der drei letzten verbleibenden deutschen Kernkraftwerke, die nach geltendem Atomrecht Ende Dezember stillgelegt werden sollten. wird diskutiert. Union und FDP setzen sich dafür ein, nach dem Jahreswechsel zumindest eine begrenzte Wiederaufnahme des Betriebs zu ermöglichen. Vor allem SPD und Grüne sind noch skeptisch. Auch wollen sie den Betrieb im Krisenfall zumindest vorübergehend nicht generell ausschließen.