Berlin – Die Deutsche Aids-Hilfe fordert zum Abschluss der 24. Internationalen AIDS-Konferenz in Montreal ein stärkeres Engagement der internationalen Gemeinschaft und insbesondere Deutschlands gegen HIV/AIDS. Nach schweren Rückschlägen durch die Corona-Pandemie und den enormen Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine sind besondere Anstrengungen erforderlich. „Die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte stehen auf dem Spiel – und mit ihnen das Leben und die Gesundheit von Millionen Menschen. Wir brauchen jetzt dringend eine stabile Finanzierung für die weltweiten HIV-Aktivitäten in den kommenden Jahren. Dazu kann und muss Deutschland noch stärker als bisher beitragen“, sagte Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe. Auf der bevorstehenden Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria im September in New York werden in den nächsten drei Jahren 18 Milliarden US-Dollar benötigt, um die globale HIV-Bekämpfung wieder auf ein angemessenes Niveau zu bringen. Nach Berechnungen des Aktionsbündnisses gegen Aids beträgt der deutsche Beitrag je nach Finanzkraft 1,8 Milliarden Euro. In der jüngsten Förderrunde steuerte Deutschland über drei Jahre eine Milliarde Euro bei. „Die Bundesregierung sollte jetzt eine Erhöhung ankündigen und damit auch für andere Länder mit gutem Beispiel vorangehen“, teilte die deutsche Aidshilfe mit. Die Maßnahmen zur Prävention neuer HIV-Infektionen und zur wirksamen Behandlung von Menschen mit HIV seien laut Agentur „seit langem bekannt“ – jetzt gehe es nur noch darum, sie zu finanzieren. © hil/ärzteblatt.de