Domenico Tedesco sprang mehrfach an der Kontaktlinie auf und ab, ehe RB-Trainer Leipzig dem Spieler von Tyler Adams in die Arme sprang. „Es war ein schwieriges Spiel. Wir wollten es mehr“, sagte Torschütze Dominik Szoboszlai (70.). DAZN. Der Verlierer war sehr enttäuscht. „Das Spiel war keinen Sieger wert. Es kommt auf Kleinigkeiten an“, sagte Torhüter Lukas Hradecky, aber er sei ein Kämpfer: „Wir haben noch vier Spiele und sind immer noch auf Champions-League-Position.“ Leipzig ist seit 14 Pflichtspielen ungeschlagen und geht zuversichtlich in die Qualifikation für das DFB-Pokal-Halbfinale am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen Union Berlin. Leverkusen kann sich nach dem Verlust aller Pokalwettbewerbe voll und ganz auf den Endspurt in der Bundesliga konzentrieren. Tedesco hat im Vergleich zum Gewinn der Europa League in Bergamo sieben Änderungen an seiner Startelf vorgenommen. Der seit Wochen überragende Christopher Nkunku saß zunächst nur auf der Bank.

Szoboszlai trifft zum Sieg gegen RB Leipzig

Dennoch starteten die Gäste dominant und hatten in der Anfangsphase genügend Ballbesitz. Torschütze Andre Silva verfehlte vor 26.119 Zuschauern nur knapp die Flanke von Nordy Mukiele (4.). Beide Mannschaften zeigten Respekt voreinander. Die Gefahr wurde gemieden, um nicht ins Spiel des schnellen Wechsels des Gegners zu geraten. Infolgedessen blieb die Schließung von Toren zunächst Mangelware. Die Gastgeber sorgten für einige Konter, doch der Kopfball von Jonathan Tach bereitete Peter Gulacci keine Probleme (26.). Auch gegen Moussa Diaby (29.) fand sich der RB-Schlussmann drei Minuten später wieder. Verletzt übernahm Leverkusen das Kommando, Leipzig wirkte in dieser Phase etwas müde und lief weit zurück. Aber auf Gulacsi war Verlass. Auch einen Fernschuss von Exequiel Palacios wehrte der Kapitän sicher ab (38.), zwei Minuten später kam Bayers Torschützenkönig Patrik Schick bei einem Kopfball nicht mehr am Ball vorbei.

Christopher Dunku wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt

Tentesco reagierte auf die schwache Leistung seines Teams und brachte Anfang der zweiten Halbzeit Nuncu für Silva. Auch der Franzose stand im Rampenlicht. Nach einem Zweikampf zwischen Dunkun und Tach forderte Leipzig Elfmeter, der Ball kam zu Willy Orban, der nur die Latte traf (46.). Insgesamt war nun mehr Tempo und Feuer im Spiel. Tedesco verstärkte nach einer guten Stunde mit Dani Olmo und Konrad Laimer personell. Beide Mannschaften agierten nun mutiger. Mukiele schickt eine scharfe Ecke aus Hradeckys Ecke (68.), Szoboszlai machte das Richtige. Nach Ballgewinnen im Mittelfeld und vorbei an Nunku wehrte Tach den Schuss des ungarischen Nationalspielers auf unerträglichem Weg ab. Wird geladen

Bayer Leverkusen – RB Leipzig: Die Daten des Spiels

Leverkusen: Hradecky – Tapsoba, Tah (74. Demirbay), Hincapie (88. Azmoun) – Andrich (80. Alario), Aranguiz – Kossounou, Baker – Palacios (74. Paulinho) – Diaby, Schick. Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Orban, Gvardiol – Mukiele, Adams (83. Henrichs), Halstenberg (73. Angelino) – Forsberg (58. Olmo), Szoboszlai – Poulsen (58. Laimer), Silva (46. Nkunku). Tor: 0:1 Szoboszlai (70.) Gelbe Karten: Hincapie (5), Andrich (5) – Guardiol (6)

Bayer Leverkusen – RB Leipzig: Die Stimmen

Gerardo Seoane (Trainer Leverkusen): „Wir sind enttäuscht. Beide Mannschaften haben sich gegenseitig mit und ohne Ball neutralisiert. Natürlich hatten wir bei einigen Dingen unterschiedliche Erwartungen, es war nicht alles perfekt. Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“ Domenico Tedesco (Trainer Leipzig): „Wir haben von Leverkusen erwartet, dass es in einem anderen System spielt. Es war solider und tiefer. In der zweiten Halbzeit haben die Jungs das gut gemacht. Es war wichtig, dass wir aus dem Gegendruck herausgekommen sind und Ballbesitz hatten.“