Seeweites Kormoranmanagement ist erforderlich

Natürlich muss etwas gegen die Felchenpopulation im Bodensee unternommen werden. Unter anderem gebe es Bedarf an Kormoranmanagement – ​​wie in Vorarlberg – für den gesamten Bodensee, sagt Bösch. Inzwischen lebten etwa 900 Brutpaare in mindestens acht Kolonien im Bodensee und ernährten sich von Bodenseefischen. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Felchen ist, dass der zahlenmäßig explodierte Stichling immer mehr Plankton frisst als die Felchen. Nun gibt es Studien, sagt Bösch, die besagen, dass es möglich sei, die Stange zu kultivieren – das müsse jetzt geschehen.

Präsident der Berufsfischerei Bösch von Vorarlberg zur Situation im Bodensee

Der Obmann der Berufsfischer Vorarlberg, Albert Bösch, spricht unter anderem über die Situation im Bodensee. Es wird auch erwähnt, was getan werden kann, um den Fischbestand zu erhöhen.

Berufsfischer Blum sieht düster in die Zukunft

Franz Blum aus Fussach ist im Herzen Fischer. Die Männer seiner Familie gehen bereits in dritter Generation an den See. Doch von Jahr zu Jahr wird es für Berufsfischer immer schwieriger – dieses Jahr ist die schlechteste Fangsaison seit Jahrzehnten. Blum glaubt nicht, dass er die Fischertradition an seinen Sohn weitergeben kann, obwohl er natürlich alles tun wird, um es zu ermöglichen.

Situation der Bodenseefischer

Für Fischer im Bodensee wird das Überleben immer schwieriger. Denn die Erträge sinken seit Jahren und hohe Spritpreise belasten auch in diesem Jahr.

Die Fangerträge im Bodensee werden immer kleiner

Nach aktuellen Schätzungen haben Berufsfischer im Bodensee weniger als halb so viele Fische gefangen wie im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der Felchenpopulationen. Zwar fingen die Fischer im vergangenen Jahr mehr Fische als im bisher schlechtesten Jahr 2019. „Aber die ersten fünf Fangmonate 2022 zeigen bereits einen weiteren Rückgang der Felchenpopulation“, sagte die Sprecherin von Bodensee International. Fischereiunion (IBF). “Kaum ein Angler geht gerade auf den See, um Felchen zu fangen, weil es sich nicht lohnt.” Die wenigen Fische, die gefangen werden, sind oft sehr mager.

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Stichling frisst Plankton Gründe für den Rückgang der Fänge gibt es viele. Einerseits führt der geringe Phosphatgehalt des Bodensees, der im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz liegt, zu weniger Zooplankton als Nahrung für Felchen. Auf der anderen Seite frisst nach Angaben des baden-württembergischen Landwirtschaftsministeriums eine Wanderfischart, der Stichling, nach explodierenden Zahlen vor einigen Jahren immer mehr Plankton – und die Quagga-Muschel zieht immer mehr Nährstoffbestandteile aus Wasser.

Kormorane sind Fischern ein Dorn im Auge

Laut Fischern tragen auch Kormorane zu dem Problem bei. Inzwischen lebten etwa 900 Brutpaare in mindestens acht Kolonien im Bodensee, sagte die IBF-Sprecherin. „Im Sommer ernähren sich bis zu 4.000 Kormorane vom See, im Winter sind es etwa 1.500 Vögel.“ Sie essen jetzt mehr Fisch, als alle Fischer zusammen in einem Jahr fangen.