14.04.2022, 10:35 Uhr
In der Hochphase der Pandemie sammelt die Luca-App Kontaktinformationen, um potenzielle Infektionsketten zu identifizieren. Nun soll die Anwendung als Bezahlanwendung weiterentwickelt werden. Investoren haben dafür Millionen. Die Macher der Luca-App sammelten in einer Finanzierungsrunde 30 Millionen Euro, um die Anwendung zur Reduzierung der Coronavirus-Pandemie in eine Anwendung für Catering- und Kulturzahlungen umzuwandeln. Zu den Wagniskapitalgebern der Berlin Culture4Life GmbH gehören Target Global, The Delta und embedded / capital, teilte das Berliner Unternehmen mit. Mit der Finanzierungsrunde übernimmt der FinTech-Unternehmer Julian Teicke (Gründer und Leiter des Start-ups Wefox Berlin) den Vorstandsvorsitz. Laut Patrick Hennig, CEO von Culture4Life, ist der Musiker Smudo immer noch im Unternehmen. Der Rapper der Band, Die Fantastischen Vier, hat die App mitentwickelt. Die Anwendung soll laut Hennig mit Hilfe neuer Investoren weiterentwickelt werden. Am Montag kündigte Hennig an, dass das Luca-System keine Kontaktdaten mehr zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sammeln werde, weil die Verträge mit den Bundesländern Ende März ausliefen. Die Funktion kann jedoch bei Bedarf wieder aktiviert werden. Die Luca-App wurde 2020 veröffentlicht, um die Kontaktdaten von Restaurantgästen und Veranstaltungsgästen, wie es die meisten Infektionsschutzbestimmungen erfordern, auf freundliche und effektive Weise zu sammeln, um Daten zu schützen. Allerdings wurde das Luca-System immer wieder kritisiert. Lucas Skeptiker waren vor allem vom Konzept der zentralen Datenspeicherung genervt. Kritiker wie der Chaos Computer Club warnen vor dem Missbrauch von Daten, die durch das Luca-System gesammelt wurden. Das von der Kritik hochgelobte Luca-Verschlüsselungssystem hielt dem Ansturm stand, aber die Macher von Luca konnten nicht verhindern, dass die Mainzer Polizei rechtswidrig Besucherdaten über das Gesundheitsamt anforderte, um eine mögliche Straftat aufzudecken.