Auf dem Weg in die Gruppenphase müssten auch noch die Playoffs bezwungen werden, in denen voraussichtlich Benfica Lissabon wartet, doch die erste Hürde erwies sich erwartungsgemäß als zu hoch. Wie bei den Bemühungen in den Jahren 2002, 2011 und 2018 könnte die höchste Spielklasse unerreicht bleiben. Für Sturm war es die erste Saisonniederlage nach vier Punkten aus zwei Spielen in der Liga und dem gelungenen Start in den ÖFB-Cup im vierten Pflichtspiel. Sturm-Trainer Christian Ilzer vertraute vor knapp über 6.000 Zuschauern auf die zu erwartende Startelf. Im Vergleich zum 2:1-Ligasieg gegen Salzburg kehrte nur der gesperrte Innenverteidiger David Affengruber für Aleksandar Borkovic ins Team zurück. Die Grazer konnten den erwarteten Schwung mitnehmen, drückten früh, verunsicherten die Gegner in der gegnerischen Hälfte massiv und gingen sogar in Führung. Kyivs Torhüter Georgij Buschchan musste bei einem Schuss erstmals eingreifen (16.).
Mangelnde Effizienz
Danach war es Rasmus Höjlund, der Doppelschütze aus dem Salzburg-Spiel, der den Führungstreffer hätte erzielen müssen. Er zeigte früh Torschusswillen, fand aber in Buschtschan seinen Lehrmeister (20.), vier Minuten später schoss der 19-jährige Däne nach einer tollen Kombination mit Hierländers Flanke über sechs Meter mit links. Die mangelnde Effizienz wurde schnell gerächt. Dynamo tauchte fast aus dem Nichts auf. Nach einer idealen Hereingabe von Dubinchak traf Karawajew aus elf Metern volley. Dante war nicht nah genug am Gegner. Die Ukrainer, trainiert vom 77-jährigen Mircea Lucescu, hätten auf ähnliche Weise beinahe den Doppelpack geschafft, kamen aber diesmal nicht richtig an den Ball (30.). Nach dem Wiederanpfiff konnten sich die Steirer im Angriff nicht mehr so gut präsentieren. Dynamo diktierte und kontrollierte recht gut und war dem zweiten Tor näher. Am Ende war der 16-malige ukrainische Meister aber ebenso wenig konkret wie Karawajew mit einem Schuss aus 17 Metern, der über die Latte ging (84.). Für den Zweitrundensieger Fenerbahce Istanbul sieht es hingegen gut aus auf dem Weg zum dritten Aufstieg in Folge in die höchste Spielklasse. Die Ukrainer können sich voll und ganz auf das Rückspiel konzentrieren. Für die Sturm, die erstmals in ihrem dritten Europacup-Spiel gegen einen Vertreter der Ukraine verloren, steht am Samstag das Meisterschaftsspiel in Reed an. Vielleicht könnte Jakob Jantscher dort sein Comeback geben. Der erfahrene Mittelfeldspieler wäre sicherlich eine willkommene Ergänzung für den Sturmkader in Polen gewesen.
Enttäuschender Start für den Wolfsberger AC
Unterdessen erwischte der Wolfsberger AC auf dem Weg in die Gruppenphase der Football Conference League einen enttäuschenden Start mit einem torlosen Unentschieden gegen Maltas Viertplatzierten Gzira United FC. Im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde am Mittwochnachmittag in Klagenfurt verpasste die Mannschaft von Trainer Robin Dutt ihre beste Ausgangsposition für das Rückspiel am Dienstag (18:00 Uhr) in Malta. Im Falle eines Weiterkommens würde auf die Kärntner entweder Molde FK aus Norwegen oder Kisvarda FC aus Ungarn als letzte Hürde für die Gruppenphase und die damit verbundene Europapokal-Million warten. Im elften Duell mit einem Vertreter Maltas scheiterte erstmals ein österreichischer Klub am Sieg. (ap)