Rapid Wien muss nach dem 1:2 bei Neftsi Baku in der ECL-Qualifikation zittern.  ©APA/KRUGFOTO (Betreff)
    Rapid Wien verlor am Donnerstag gegen Neftsi Baku.  Dank eines Last-Minute-Tors darf man noch auf einen Platz in den Conference-League-Qualifikations-Playoffs hoffen.       

Rapid muss nach der Niederlage im ersten Spiel gegen Neftsi Baku um einen Platz in den Playoffs der Conference League-Qualifikation ins Wanken geraten. Der Tabellenführer der Bundesliga unterlag am Donnerstagabend in der dritten Qualifikationsrunde dem Vizemeister Aserbaidschan mit 1:2 (0:1) und verpasste damit die angestrebte gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag (20.30 Uhr) in Wien.

Rapid Wien darf dank Last-Minute-Toren auf den Aufstieg hoffen

Dank eines Last-Minute-Treffers von Stürmer Guido Burgstaller (95.) dürfen die Rapidlers noch auf den Aufstieg hoffen. Ataa Jaber brachte Neftci in der 44. Minute mit einem Distanzschuss in Führung, den Rapid-Innenverteidiger Kevin Wimmer parierte. Kenneth Saif erhöhte die Uhr für die Mannschaft von Laurentiu Reghecampf, der zuvor Aris Limassol aus Zypern nach einer 0:2-Niederlage im Hinspiel ausgeschaltet hatte. Schaffen es die Hütteldorfer in einer Woche zurück, ist die letzte Hürde auf dem Weg zur Europacup-Million der Sieger des Duells zwischen Konyaspor und Vaduz. Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer veränderte seine Startelf im Vergleich zur 0:1-Liganiederlage bei Austria Klagenfurt um fünf Plätze. Guido Burgstaller, Marco Grüll, Aleksa Pejic, Moritz Oswald und Wimmer erhielten wieder Starterlaubnis, nach einer Stunde kam der erkrankte Patrick Greil.

Nefsi Baku war von Beginn an ein starker Gegner für Rapid Wien

Innenverteidiger Emmanuel Ayvu, der zum italienischen Serie-A-Aufsteiger US Cremonese wechselt, fehlte in Baku. Hütteldorfer darf sich laut Medien über eine Ablöse von 3,5 Millionen Euro freuen, die durch Prämien um 500.000 Euro aufgestockt werden könnte. „Die Hinrichtung kann durchaus in den nächsten Tagen gemeldet werden“, sagte Sportdirektor Zoran Barisic dem ORF. Bei schwülen Temperaturen um die 30 Grad hätte das Feldhofer-Team vor rund 10.000 Zuschauern in der Bakcell Arena beinahe einen Fehlstart hingelegt. Exakt zwei Minuten waren gespielt, als Neftcis ghanaischer Stürmer Godsway Donyoh völlig freistehend Rapid-Torhüter Niklas Hedl aus zehn Metern zu einer Parade zwang. In einer schnellen Anfangsphase kamen die Wiener schnell auf das gegnerische Tor zu, ein Schuss über Bernhard Zimmermann sah gut aus, war aber harmlos (5.). Kurz darauf fehlte Ante Bajic bei einem Pass von Stangl auf Burgstaller aus aussichtsreicher Position (10.) die nötige Treffsicherheit sowie ein wuchtiger Distanzschuss aus rund 18 Metern, der am Pfosten landete (17.). Im Rebound-Duell wurde Marco Grüll von Neftci-Torhüter Ivan Brkic zu Fall gebracht, doch der Pfiff des kroatischen Schiedsrichters Dario Bell ertönte.

Die Hütteldorfer ließen viele Torchancen aus

Es entwickelte sich ein Spiel mit vielen Chancen für beide Mannschaften. Im Angriffsspiel gerieten die Grün-Weißen durch häufiges Umschalten immer wieder gefährlich vor das Neftci-Tor, doch es fehlte die letzte Durchschlagskraft. Zudem funktionierte die Abwehr oft gleichgültig, wenn die Hausherren schnell konterten. Aserbaidschan wurde im Laufe der ersten Halbzeit stärker, ging aber glücklicherweise kurz vor der Halbzeit in Führung. Nach einem Seitenwechsel hatte der überragende Donyoh das 2:0 zu Füßen, der 27-Jährige fehlte aus guter Position (51.). In Rapids Spiel schlichen sich immer mehr Ungenauigkeiten ein, als Neftci presste. Einen Flugschuss von Saif musste Hedl erst neutralisieren (57.). Anschließend kassierte die Rapid-Abwehr ein weiteres Gegentor: In einem völlig chaotischen Versuch, Ordnung ins Spiel zu bringen, unterlag der kurz zuvor eingewechselte Greil dem Stürmer Saief, der Hedl umrundete und den Ball zwischen die Beine des am nächsten stehenden O Wimmer legte Tor.

Pech in der Endphase

In der Schlussphase hatten die Grün-Weißen Pech mit guten Chancen von Nicolas Kühn (65., 80., 91.) und Greil (92.). Sekunden vor Schluss köpfte Rene Kriwak einen langen Ball auf Burgstaller, der cool ins lange Eck abwehrte.