Die Coronavirus-Pandemie ist weltweit nach wie vor ein großes Thema. Wissenschaftler suchen weiter nach Methoden zur Eindämmung der Pandemie. So wurden kürzlich Antikörper entdeckt, die gegen alle Varianten des Coronavirus wirken sollen. Diskutiert wird auch, ob und für wen eine vierte Impfung gegen das Virus sinnvoll ist. Australische Forscher hingegen arbeiten an einem Impfpflaster, das auch vor schweren Verläufen gegen die Mikron-Variante schützen soll.
Impfpflaster: Studienergebnisse zur Bekämpfung des Coronavirus
Wissenschaftler der University of Queensland haben Studienergebnisse zu einer Impfmethode veröffentlicht, die ein Pflaster verwendet. Dieses bindet an die Haut und kann in die an Immunzellen reichen Hautschichten eindringen. Das Pflaster sei daher gegen neue Varianten des Coronavirus wirksamer als herkömmliche Impfstoffe, so Christopher McMillan von der University of Queensland. „Wir fanden heraus, dass die Impfung über ein Pflaster bei der Kontrolle der Mikron-Variante etwa 11-mal wirksamer war als derselbe Impfstoff, der über eine Nadel verabreicht wurde“, sagte der Forscher gegenüber Sciencedaily. Bis heute hat jeder Patch-getestete Impfstoff im Vergleich zu herkömmlichen Nadelimpfmethoden überlegene Immunantworten hervorgebracht. Videos: dpa
Impfpflaster sollen gegen neue Varianten des Coronavirus wirksamer sein
Dr. Laut Sciencedaily stellt David Muller von der University of Queensland die Hypothese auf, dass die verfügbaren Impfstoffe aufgrund der ständig auftauchenden neuen Varianten des Coronavirus möglicherweise nicht so wirksam sind. „Diese reduzierte Potenz wurde durch die Omicron-Variante verstärkt, die über 30 Mutationen im Spike-Protein enthält“, sagte Muller. Aufgrund der großen Anzahl von Mutationen hat das Virus die Fähigkeit, sich den Immunantworten zu entziehen, die durch aktuelle Impfstoffe erzeugt werden. Bei der Patch-Methode ist das anders. Patches sind nicht nur effektiver gegen neu auftretende Varianten, sie sind auch einfacher zu verwalten. In Vorbereitung auf groß angelegte Studien sollen nun die Produktionskapazitäten ausgebaut und die Produktentwicklung beschleunigt werden. Wissenschaftler betonen jedoch auch, dass die aktuellen Impfungen nach wie vor ein wirksames Mittel zur Bekämpfung der Pandemie sind.
Vierte Corona-Impfung – ja oder nein?
Bei weiterhin hohen Infektionszahlen stellt sich aktuell die Frage, ob bzw. für wen eine vierte Impfung gegen das Coronavirus sinnvoll ist. Die Ratschläge von Politikern, Behörden und der Ständigen Impfkommission (Stiko) sind unterschiedlich. Die für Impfempfehlungen in Deutschland zuständige Stiko hält eine zweite Auffrischimpfung noch nicht für sinnvoll. Es empfiehlt die Impfung für Personen ab 70 Jahren, Patienten mit geschwächtem Immunsystem, Bewohner von Pflegeheimen und Personal in medizinischen Einrichtungen. Lesen Sie auch darüber Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht das anders. Er drängt weiterhin auf vier weitere Impfungen und hat sie zuletzt für alle gesunden Erwachsenen ins Spiel gebracht. Dazu kommen zwei EU-Behörden: Das ECDC und die EMA forderten die Mitgliedstaaten auf, zweite Auffrischungsimpfungen ab 60 Jahren anzubieten. Laut Deutscher Presse-Agentur kündigte Stiko-Chef Thomas Mertens daraufhin an, dass sich das Gremium „relativ bald“ zu einer möglichen Verlängerung der bestehenden Empfehlung äußern werde. Wir wollen Ihre Meinung wissen: Die Augsburger Allgemeine kooperiert deshalb mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey. Lesen Sie hier, was es mit repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich anmelden sollten.