Bei der Demo zum Christopher Street Day (CSD) in Hamburg gingen nach Angaben der Veranstalter rund 250.000 Menschen auf die Straße. Die Polizei gab am Nachmittag vor dem Ende der Kundgebung keine Informationen über die Wahlbeteiligung bekannt. Tausende marschieren während des CSD am Samstag in die Innenstadt und passieren den Hamburger Hauptbahnhof. „Wir sind hochzufrieden und unbeschreiblich glücklich“, sagte der Vertreter des veranstaltenden Vereins Hamburg Pride, Manuel Opitz. Das Bedürfnis, wieder auf die Straße zu gehen und lautstark über Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz zu sprechen, war groß. Für die Veranstalter sei der CSD in Hamburg ein starkes Zeichen, „dass wir die wachsende Gewalt gegen queere Menschen nicht hinnehmen und uns nicht einschüchtern lassen“, sagten Nicole Schaening und Christoph Kahrmann vom Verein Hamburg Pride, die aufgerufen hatten für die Demo.

Tschentscher: „Es ist toll, wieder eine CSD-Show zu haben“

Nach Angaben des Vereins meldeten sich 82 Teams für die Demonstration an, mehr als je zuvor. Rund 30 waren mit Lastwagen unterwegs. Die Demonstration marschierte mehrere Stunden durch die Hamburger Innenstadt. Auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) war unter den Teilnehmern: „Toll, dass in Hamburg wieder eine CSD-Demonstration für Freiheit und Toleranz stattfindet“, sagte er nach dem Start des Zuges in St. Georg. Auch die zweite Bürgermeisterin, Katharina Fegebank, war dabei. „Das ist ein tolles Gefühl“, sagte der Grünen-Politiker. Es ist ein wunderbares Bild, das Hamburg nach Deutschland und in die Welt senden wird. Die Demonstration führte durch die Innenstadt zum Jungfernstieg. Bis Sonntagabend findet dort das Straßenfest zum CSD in Hamburg statt. Am Nachmittag gab es eine letzte Zusammenkunft auf dem Gänsemarkt. AUDIO: Interview mit Organisator Manuel Opitz zum CSD in Hamburg (3 min)

CSD-Straßenfest bis Sonntag

Das CSD-Straßenfest findet ab Freitag im Jungfernstieg und Ballindamm statt. Seit Donnerstag sind beide Straßen gesperrt. Das Straßenfest endet am Sonntag um 22 Uhr. Beide Straßen sind voraussichtlich bis Montag 6 Uhr gesperrt. Unter den registrierten Gruppen sind nach Angaben der Veranstalter zahlreiche LGBTIQ+-Initiativen, darunter das Hamburg Lesbian Network und die Queer Refugees Support Hamburg, Vereine und politische Parteien.

gegen die wachsende Gewalt

Das diesjährige Motto des CSD lautet „Auf die Straße! Vielfalt statt Gewalt.” Es bezieht sich auf die zunehmende Gewalt gegen queere Menschen. Bundesweit wurden 2021 mehr als 1.000 Hassverbrechen gegen Menschen der queeren Community bei der Polizei angezeigt, in Hamburg waren es nach Angaben des Hamburger Pride Vereins 67 Straftaten, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.

Seit 1980 gehen die Menschen in Hamburg auf die Straße, um den CSD zu feiern

Der Christopher Street Day erinnert an den 28. Juni 1969, als die Polizei das Stonewall Inn, eine New Yorker Schwulen- und Lesbenbar in der Christopher Street, durchsuchte und Tage voller Schwulen-, Lesben- und Transgender-Proteste auslöste. CSD will auf die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Intersexuellen und Queeren aufmerksam machen. Seit 1980 gehen in Hamburg jedes Jahr Menschen auf die Straße, um sich für die Akzeptanz und Gleichberechtigung aller sexuellen und geschlechtlichen Identitäten einzusetzen. Weitere Informationen Die Fraktionen von SPD und Grünen hatten zum Auftakt der Pride Week in Hamburg zu einem Empfang eingeladen. (30.07.2022) mehr Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Fegebank läutete mit dem Hissen der Flagge den Start der Pride Week ein. (29.07.2022) mehr „Auf die Straße! Vielfalt statt Gewalt“ lautet das Motto des CSD in Hamburg. Bis zu 250.000 Menschen werden erwartet. mehr Seit 40 Jahren demonstrieren Schwule und Lesben in Hamburg für Akzeptanz und Toleranz. Am 28. Juni 1980 zog die Stonewall-Demo, der Vorläufer des Christopher Street Day, zum ersten Mal durch die Stadt. (31.07.2020) mehr Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90.3 Aktuell | 06.08.2022 | Zeit 12:00