Borne rief die Bevölkerung auf, sparsam mit Wasser umzugehen. Der nun aktivierte Krisenstab soll die Auswirkungen der Dürre auf verschiedene Sektoren wie die Energieerzeugung oder die Landwirtschaft beobachten. Die Leiter der französischen Departements werden gebeten, die Wassersituation in ihrem Gebiet genau zu überwachen und der Regierung darüber zu berichten.
Die höchste Alarmstufe in vielen Bereichen
Je nach Schwere der Dürre gelten in Frankreich unterschiedliche Einschränkungen bei der Wassernutzung – zum Beispiel bei der Bewässerung. Laut “Franceinfo” wurden am Donnerstag in 93 Departements entsprechende Beschränkungen verhängt. In 62 Regionen wurde sogar die höchste Alarmstufe ausgerufen. Beispielsweise hat das Gebiet von la Creuse die Bewässerung von Golfplätzen oder das Waschen von Autos verboten. Bildunterschrift: Der Brunnen am Place de la Concorde in Paris ist wegen Dürre ohne Wasser. Keystone / Francois Mori „Wir befinden uns in einer Krisensituation, die wir noch nie zuvor erlebt haben“, sagte Umweltminister Christophe Bessou gegenüber Franceinfo. In manchen Gemeinden würde man sich Sorgen um die Trinkwasserversorgung machen. Weil dort die Kanalisation leer ist, wird das Wasser per LKW angeliefert. Die Bevölkerung forderte Béchu auf, sparsam mit dem Wasser umzugehen. Laut Météo France war der letzte Monat der trockenste Juli seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1959. In Frankreich fielen durchschnittlich 9,7 mm Regen. Das Regendefizit lag im Juli bei 85 Prozent. Béchu warnte davor, dass man sich an Durststrecken wie die jetzige gewöhnen müsse. Er versicherte aber auch, dass je angespannter die Lage sei, desto mehr Priorität werde der Trinkwasserbereitstellung gegenüber etwa der Industrie eingeräumt.
Dürre verursacht Probleme in Flüssen
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Aufgrund des heißen Sommers und ausbleibender Niederschläge ist der Wasserstand im Rhein zuletzt weiter gesunken. Der Wasserstand an einem Bezugspunkt bei Koblenz beträgt nur 56 cm. Aber Schiffe brauchen etwa 1,5 Meter, um voll beladen fahren zu können. „Seit Mitte Juli sind die Wasserstände im Rhein so niedrig, dass sie sich spürbar auf den Güterverkehr auswirken“, sagte Nils Jannsen, Wirtschaftsexperte am Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel, am Freitag. Die Kürzungen setzen die Industrieproduktion in Deutschland unter Druck, denn der Rhein ist ein wichtiger Schifffahrtsweg für Rohstoffe wie Getreide, Chemikalien, Mineralien, Kohle und Mineralölprodukte, darunter auch Heizöl. In der Schweiz beeinträchtigen derweil Kühlwasserprobleme die Stromerzeugung. Wegen zu hoher Wassertemperaturen in der Aare muss der Energiekonzern Axpo die Leistung des Kernkraftwerks Beznau mit seinen zwei Blöcken mit je 365 Megawatt bis zum 12. August drosseln – um die Hälfte, wie es in einer Mitteilung der Grosshandelsbörse EEX heißt.