„In diesem Jahr haben wir das Glück, dass gelegentliche Regenfälle die Bäume von einer Woche auf die andere retten“, sagt Felix Montecuccoli, Geschäftsführer der Land & Forst Betriebsbetriebe Österreich bei noe.ORF.at. „Aber trotz des Regens haben die Bäume Probleme. Es reicht gerade noch zum Überleben, aber es gibt keine Risikoreserven“, so der Experte weiter.
Die Folgen in den Wäldern sind bereits sichtbar
Besonders stark betroffen sind derzeit die Wälder im Östlichen Wienerwald, Semmering und Rosaliengebirge. Hier stehen hohe Bäume mit tiefen Wurzeln, die eine entsprechende Pflege benötigen würden. Auch die Auswirkungen der Trockenheit sind mittlerweile deutlich sichtbar: In vielen Wäldern verfärben sich die Blätter bereits im Juli, einige Buchen und Eschen werfen bereits ihre Blätter ab.
Waldbrand
Auf der Erde wird es wärmer, was sich jetzt auch im Wald bemerkbar macht. Während es auf der Welt schon immer Brände gegeben hat, kann der Klimawandel aus einem kleinen Brand schnell eine große Katastrophe machen, da Bäume oft durch Dürre zerstört werden und Winde die Brände anheizen. Auch in Österreich kommt es jährlich zu etwa 200 Waldbränden. Dürre hat jedoch nicht nur Folgen für den Zustand des Waldes, sondern für das gesamte Ökosystem. Die Verdunstung durch Wärme ist größer als der Zufluss in Seen und Flüsse. Niedriger Wasserstand und erhöhte Wassertemperatur sind hier die Folgen. Das wiederum führt bei vielen Fischen zu einer ernsten Situation, die zu heiß wird oder zu wenig Platz im Wasser hat. Forstwirte wollen Wäldern helfen. „Aber es ist eine riesige administrative Aufgabe“, sagt Montecucolli. Unter anderem werden Bäume gepflanzt, die der Trockenheit besser standhalten. Dabei handelt es sich jedoch nicht unbedingt um neue Baumarten. Darüber hinaus ist es das Ziel, das Wasser in den Gebieten so weit wie möglich zu erhalten, damit Pools und Teiche angelegt werden können. mehr zum Thema
Mediterrane Bäume als Retter für Wälder
Geschwächte Bäume sind anfälliger für Schädlinge
Auch Gernot Hoch, Institutsleiter am Bundesforschungszentrum für Forst (BFW), bestätigt die angespannte Lage in den Wäldern. In manchen Fällen sind Trockenschäden sogar irreversibel. Und sind die Bäume einmal durch die Hitze geschwächt, sind sie noch anfälliger für Schädlinge. „Aber die volle Wirkung sehen wir erst im nächsten Jahr“, sagte Hoch gegenüber noe.ORF.at. Ihm zufolge ist es bei der Wiederaufforstung nicht nur wichtig, auf Anpassung, sondern auch auf Vermischung zu achten. „Weil wir noch nicht abschätzen können, welche Auswirkungen die Dürre haben wird“, schließt Hoch.