Laut Wissenschaftlern der Universität Oxford könnten weltweit Zehntausende gerettet werden

Künstlerische Darstellung des Tollwut-Erregers: Der neue Impfstoff ist hochwirksam (Bild: ox.ac.uk) Oxford (pte003/01.08.2022/06:10) – Der Tollwutimpfstoff ChAdOx2 RabG hat sich in einer klinischen Phase-1-Studie als sicher erwiesen und bei den Geimpften eine starke Immunantwort ausgelöst. Forscher der Universität Oxford haben den Impfstoff entwickelt und nun erstmals am Menschen getestet. Zwölf Freiwillige nahmen an dem Experiment teil. Drei erhielten eine niedrige Dosis, drei eine mittlere Dosis und sechs eine hohe Dosis. Alle, denen die mittlere oder hohe Dosis verabreicht wurde, entwickelten innerhalb von zwei Monaten Tollwut-neutralisierende Antikörper oberhalb der WHO-Schutzschwelle. Nur geringe Nebenwirkungen Nach Aussage der Experten traten während der Studie keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. Allerdings traten erwartungsgemäß kurzfristige Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Injektionsstelle auf. Betroffen waren vor allem Personen, die mittlere und hohe Dosen erhielten. Darüber hinaus werten die Forscher langfristige Immunantworten aus. Sechs von sieben Empfängern mit mittlerer und hoher Dosis, die ein Jahr nach der Impfung zur weiteren Nachsorge zurückkehrten, wiesen immer noch neutralisierende Antikörperspiegel über der Schutzschwelle auf. Für eine nachhaltige Wirkung reicht eine einmalige Impfung. „Der Impfstoff hat sogar besser abgeschnitten, als wir erwartet hatten“, sagt die Forscherin Sandy Douglas vom Jenner-Institut der Universität. Die heute verwendeten Tollwutimpfstoffe sind teuer und viele erfordern Auffrischungsimpfungen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass erweiterte Studien in Ländern, die besonders von Tollwut betroffen sind, zeigen werden, dass dieser neue Impfstoff eine routinemäßige, erschwingliche Einzeldosisimpfung gegen diese verheerende Krankheit ermöglichen wird“, fügte Douglas hinzu. Weltweit sterben jedes Jahr Zehntausende an Infektionen mit dem Tollwut-Erreger. (Ende)