Der Bahntower leuchtet, obwohl niemand mehr arbeitet Der letzte macht das Licht aus. Natürlich nicht bei der Deutschen Bahn. Samstagabend, 23:15 Uhr in Berlin. Am Potsdamer Platz ist einiges los. Und schon gar nicht auf dem 103m hohen Bahntower. Denn: Die rund 800 Mitarbeiter arbeiten laut einem Bericht des „Tagesspiegels“ derzeit wegen einer größeren Renovierung in einem anderen Gebäude. Doch das hält den Staatskonzern nicht davon ab, seine Zentrale bis spät in die Nacht beleuchtet zu lassen. Deutsche Bahn und Strom? Da war etwas… Es ist richtig! Denn chronische Nachzügler (im Juni 2022 waren nur 58 Prozent aller Fernzüge pünktlich) prahlen gerne mit ihrer besonderen Klimafreundlichkeit. Die Deutsche Bahn schreibt auf ihrer Website, dass in Zeiten des Klimawandels „(wir) Verantwortung übernehmen und handeln“. Kunden können sogar vergleichen, wie klimafreundlich ihre Bahnfahrt ist. Vielleicht sollten wir von der Transparenzregel in der Konzernzentrale wegkommen und dazurechnen, was wir bei Preisspitzen sparen könnten, wenn wir nachts in der Bahntower-Wüste das Licht ausschalten. Das würde auch den besonders geschundenen Steuerzahler freuen, denn: Der Bund subventionierte die Bahn 2021 mit insgesamt 7,9 Milliarden Euro, Länder und Kommunen gaben eine weitere Milliarde. Eine BILD-Recherche in der Pressestelle der Deutschen Bahn ergab, dass das Unternehmen derzeit eine Energiespar-Aktion plant, die auch die Beleuchtung in Gebäuden umfassen soll. Der Sprecher wies darauf hin, dass die Außenbeleuchtung am Bahntower angeht, sobald es dunkel wird und immer „gegen Mitternacht“ ausgeht. Screenshot von der Website der Deutschen Bahn: Stellen Sie sich Ihrer Verantwortung in Zeiten des Klimawandels, sagt er. Der Landesbetrieb im Bahntower spart offenbar nachts nur begrenzt Strom Foto: Deutsche Bahn