rbb/Donschen Audio: rbb24-Inforadio | 05.08.22 | David Donschen Bild: rbb/Donschen Die Lage im Grunewald bleibt stabil, aber gefährlich. Die Bahnstrecke zwischen Potsdam und Berlin wurde am Samstagnachmittag wieder geöffnet. Die nahe gelegene Autobahn bleibt jedoch gesperrt. – Die Zugstrecke zwischen Berlin und Potsdam wurde wieder freigegeben – Avus bleibt am Samstag voraussichtlich geschlossen – Die Lage ist stabil, kleine Brände um die Explosionsstelle gehen weiter – Die Operation wird voraussichtlich mehrere Tage dauern Die Bahnstrecke zwischen Potsdam und Berlin über Grunewald wurde am Samstagnachmittag wieder freigegeben. Das sagte Landesfeuerwehrdirektor Karsten Homrighausen dem rbb. Die Strecke war seit Donnerstag wegen eines Waldbrandes an der Explosionsstelle gesperrt. Die Avus-Autobahn bleibt in beiden Richtungen gesperrt. Das teilte Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein am Samstagnachmittag mit. Die Explosionsstelle wird permanent mit Löschwasser gekühlt. Laut Kirstein zeigt diese Maßnahme bereits Wirkung. „Jetzt geht es darum, diese Kühlung zuverlässig sicherzustellen.“ Dies geschieht durch Roboter, die von einem sicheren Bereich aus gesteuert werden können. Auch rund um die Explosionsstelle werden Brandbekämpfungsmaßnahmen mit einem Spezialtank durchgeführt. Bodenbrände gibt es immer wieder. Sie müssen sich vor ihnen in Acht nehmen, da sie auch für die Sprengstelle gefährlich werden können. „Es gibt noch keine Verletzungen. Aber alle Arbeiten sind gefährlich und erfordern ein umsichtiges und ruhiges Vorgehen“, sagte Kirstein.
Noch ist der Boden sehr heiß – die Feuerwehr konzentriert sich auf drei Hotspots
In der Nacht zum Samstag gab es keine weiteren Explosionen. Am Samstagmorgen fuhr der Abbruchexperte mit einem gepanzerten Fahrzeug erneut in die Sprengstelle und bewertete die Lage mithilfe von Drohnen neu. Die Sprengstelle ist über die ursprüngliche Zufahrtsstraße nicht erreichbar, daher war eine sogenannte Zaunöffnung notwendig. Laut Kirstein ist das sehr zeitintensiv. Obwohl die Flammen rund um den Standort Grunewald weitgehend gelöscht sind, ist der Boden am Standort noch immer sehr heiß. Wie die aktuellen Temperaturen dort sind, konnte Kirstein nicht sagen. Nach Angaben der Polizei wurden am Freitag stellenweise bis zu 700 Grad gemessen. Laut Kirstein hat die Feuerwehr drei Hotspots identifiziert, die noch besondere Risiken bergen. Eine davon ist zum Beispiel die Lagerung von Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese Bereiche sollten zusätzlich mit Wasser aus einem Feuerlöschtank gekühlt werden. Einige Lagerbereiche für gefährliche Sprengstoffe seien immer ständig mit Wasser gekühlt worden, und dort passiere nichts, sagte er. Die Feuerwehr wertet die Veranstaltung inzwischen als den gefährlichsten Feuerwehreinsatz in Berlin seit dem Zweiten Weltkrieg.
Avus-Zustimmung: „Er lässt sich nicht unter Druck setzen“
Die Avus bleibt vor allem am Samstag gesperrt, weil sie näher an der Brandstelle liegt als die Bahnlinie weiter östlich. „Wir bewerten die Avus auch so, dass dort am Wochenende weniger Verkehr ist. Da lassen wir uns nicht unter Druck setzen“, sagte Kirstein. Bei weiteren Explosionen durch Munitionsreste könne das Material weggeworfen werden, sagte Feuerwehrchef Karsten Homrighausen am Freitag.
Diskussionen über den Ort der Explosion
Das Feuer brach am Donnerstagabend am Ort der Explosion aus. Tonnenweise alte Granaten, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper wurden in Gebäuden auf dem Gelände gelagert. Explosionen waren zu hören, das Feuer breitete sich den ganzen Tag über in dem Trockenwaldgebiet aus. Die Brandursache in Grunewald ist unklar. Auf dem großen Areal des Sprengplatzes waren laut Polizei rund 30 Tonnen “Munition und Munition” aus dem Zweiten Weltkrieg und mehrere hundert Kilogramm Feuerwerkskörper aus der Silvesternacht gelagert worden. Diese Aktien steigen in regelmäßigen Abständen, zuletzt im März und April. Vorsichtshalber sind Lagerbestände „Dauerregen“. Außerdem gibt es ein Brandschutzkonzept, Brandschutzkorridore und eine Brandmeldeanlage. Der Schießplatz zur Vernichtung von Waffen und Sprengstoffen besteht seit 1950. Er liegt heute in der Verantwortung der Polizei. Er betonte, dass es immer wieder Überlegungen gegeben habe, den Standort zu verlegen. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) zeigte sich offen für Gespräche mit Berlin über Lösungen. Ausstrahlung: rbb24 Abendshow, 5.8.2022, 19:30 Uhr