[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.] Dekarbonisierung, Klimawandel, Sektorkopplung: Das Energie- und Klimabriefing. Für Entscheider und Experten aus Wirtschaft, Politik, Verbänden, Wissenschaft und NGOs. Jetzt kostenlos testen! Die Zahl der Feuerwehrleute im Einsatz ist auf mehr als 650 gestiegen. Der Waldbrand wütet auf einer Fläche von 10,6 Quadratkilometern, wie Satellitenbilder bestätigen. Der Nationalpark Böhmische Schweiz mit seiner Felsenlandschaft grenzt an die Sächsische Schweiz, in der es auch Brände gibt. “Wir werden aktiv in die leuchtenden Nester eindringen, Wasser darauf gießen und den Boden umgraben”, sagte Feuerwehrsprecher Lukas Marvan gegenüber dem tschechischen Fernsehen. Während es im 90 km entfernten Prag zu heftigen Regenfällen kam, war in der Böhmischen Schweiz nur mit leichten Niederschlägen zu rechnen. Die Löscharbeiten werden von acht Hubschraubern und fünf Löschflugzeugen unterstützt. Der Zugang zu großen Teilen des Nationalparkgebiets ist nun eingeschränkt, um Zuschauer fernzuhalten.

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Ein Feuerwehrmann wurde am Samstagnachmittag im Bereich Prebischtor, der als Nationalpark-Wahrzeichen gilt, von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt. Er wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Ein anderer Mann erlitt eine schwere allergische Reaktion auf Bienen- und Wespenstiche, ein anderer verletzte sich schwer am Bein.

Großes Feuer für fast eine Woche

Das Feuer brach am vergangenen Wochenende im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien aus und breitete sich am Montag auf den Nationalpark Sächsische Schweiz aus. Mitte der Woche entspannte sich die Lage nach Behördenangaben zunächst. Aufgrund des drehenden Windes breitete sich das Feuer dann aber wieder aus. Die Katastrophenanzeige gilt in Bad Schandau und Sebnitz.

Kretschmer besuchte das Einsatzgebiet

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer geht davon aus, dass die Bekämpfung des Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz lange dauern wird. „Es wird Tage und Wochen dauern, bis wir von Lockerungen sprechen können“, sagte der CDU-Politiker am Freitagabend bei einem Besuch in Bad Schandau. Der Regierungschef sprach von einer “großen und schwierigen Aufgabe”. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU, m.) steht vor einem Aufklärungsflug über die Waldbrände im Nationalpark… Foto: ebastian Kahnert/dpa Zuvor war er mit einem Helikopter über das Waldbrandgebiet geflogen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Aus diesem Grund sagte Kretschmer ebenso wie Innenminister Armin Schuster (CDU), der am Freitagabend bei seinem Besuch in Bad Schandau ebenfalls vor Ort war, seinen Urlaub ab. [Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.] Feuerwehr und Katastrophenschutz kämpfen seit Tagen gegen einen verheerenden Brand im Elbsandsteingebirge. Ein zweiter wütet an der sächsisch-brandenburgischen Grenze. Die Operation werde viel Geld kosten, Kretschmer sprach von “vielen Millionen Euro”. Er sicherte den betroffenen Gebieten im Nationalpark und in Nordsachsen finanzielle Hilfe zu – auch für den Wiederaufbau. In einer Zeit, die immer trockener werde, müsse man auch über die Zukunft der Nationalparks reden, so Kretschmer. Unter anderem müssen Korridore, Wassermanagement in Wäldern und die Entfernung von Totholz diskutiert werden. Außerdem dankte der sächsische Regierungschef der Feuerwehr, der Bundespolizei und den Bundeswehren für ihren tagelangen Einsatz. Wenn sie aufhörten zu arbeiten, würde alles brennen, betonte Kretschmer. “Es ist eine Frage der Stärke, wer die Ausdauer hat, wer zuerst aufgibt.” Auch die Bundesregierung hat zugesagt, Löschhubschrauber weiter zu unterstützen. “Die einzige Ressource, die hier wirklich nützlich ist.” Gleichzeitig rief Kretschmer dazu auf, den Urlaub in der Sächsischen Schweiz nicht zu stornieren. Jede Reise hilft der Region. Die Brandbekämpfung konzentriert sich derzeit darauf, ein Übergreifen der Flammen auf andere Bereiche zu verhindern.

Noch katastrophaler ist die Lage auf tschechischer Seite

Am Donnerstagnachmittag wurden auch auf der anderen Seite der Kirnitzsch Brandnester entdeckt und gelöscht, wie der Vertreter der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Morgen mitteilte. In der Stadt Sebnitz wurde in der Nacht zum Freitag Katastrophenalarm ausgelöst. In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt dies ab Dienstag. Durch die Aktivierung des Katastrophenalarms können Rettungsdienste den Zugang zu anderen Rettungsdiensten für Feuerwehreinsätze besser koordinieren und sicherstellen, sagte er. Der Bezirk warnte auch Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen vor einer „erhöhten Exposition der Atemwege gegenüber Rauch, der durch Wetter und Feuer verursacht wird“. Körperliche Bewegung im Freien sollte so weit wie möglich vermieden werden, sagte er. Schweden stellte zwei Löschflugzeuge zur Brandbekämpfung im Nationalpark Böhmische Schweiz zur Verfügung. Nach Angaben der tschechischen Feuerwehr können die Air Tractor AT802F-Maschinen jeweils 3.000 Liter Wasser aufnehmen. (dpa)