Polizei räumt illegales Punk-Camp auf Sylt
Auf der Insel Sylt hat die Polizei derzeit viel Macht – und sie hat den Moment ergriffen: In Westerland wurde in einem Blitzeinsatz ein illegales Punk-Camp geräumt.
Rund eine Woche lang hatten bis zu zehn Personen Privatgrundstücke am Rande von Westerland übernommen und mit der Einrichtung von Unterkünften in der Nähe der Süderstraße begonnen.
Eine Lagerbewohnerin schiebt einen Karren voller Sachen vor sich her
Foto: Thomas Knoop
„Klingle auch bei den Bullen“, steht auf einem Schild am Camp. Zu diesem Zweck hängten die Punks eine Fahrradhupe auf
Foto: Thomas Knoop
Der Eigentümer erstattete Anzeige bei der Polizei. Kurz nach 12 Uhr am Samstag traf die Inselpolizei mit Notfallunterstützung vom Festland ein.
Die Polizei evakuiert die Bewohner des Lagers
Foto: Thomas Knoop
Polizeisprecherin Anna Rehfeldt: „Sechs Personen wurden gefunden. Sie müssen für Verstöße zur Rechenschaft gezogen werden.”
Der Lagerbewohner will mit einem weißen Fahrrad fliehen. Die Polizei stoppt ihn
Foto: Thomas Knoop
Einer der Anwohner wollte auf einem weißen Fahrrad wegfahren. Beamte entdeckten jedoch ein defektes Fahrradschloss im Lager und reagierten sofort.
Als die Beamten den jungen Mann konfrontierten, sagte er, das Fahrrad stehe in der Fußgängerzone Friedrichstraße und er habe es gerade mitgenommen. „Aber ich habe es nicht gestohlen“, erklärte er.
Polizisten vor dem illegalen Camp am Stadtrand von Westerland
Foto: Thomas Knoop
Die Polizei hatte am frühen Samstagmorgen Wasserwerfer und mehrere Hundert Menschen mit dem Zug auf die Nordseeinsel gebracht. Der Neonazi Christian Worch aus Hamburg hatte dort ursprünglich eine Demo für die Partei „Die Rechte“ angemeldet. Doch die Veranstaltung wurde abgesagt.
Polizisten warten auf ankommende Züge
Foto: Thomas Knoop
Am Bahnhof Westerland sind überall Polizisten
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Einsatzfahrzeuge stehen in Westland bereit
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Eine kurzfristig aufgezeichnete Demonstration der nordrhein-westfälischen Pegida-Bewegung wurde von der Region Nordfriesland wegen „unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit“ verboten. Hintergrund: Die Polizei konnte so schnell keine anderen Kräfte aufbieten.
Die genehmigte Demonstration gegen den Aufmarsch der Rechten am Samstag
Foto: Thomas Knoop
Rund 80 Teilnehmer einer genehmigten Demonstration gegen den ursprünglich geplanten rechten Aufmarsch versammelten sich dennoch vorsorglich am Bahnhof Westerland. Sie befürchteten, dass die Neonazis trotzdem in den Zügen ankommen würden.
Polizisten kontrollieren Reisende, die mit dem Zug ankommen
Foto: Thomas Knoop
Die Gegendemonstranten warteten vergebens. Nach drei Stunden unter der heißen Sonne gab es einen kurzen Protestmarsch zum nahe gelegenen Rathaus. Laut Polizei gab es keine größeren Zwischenfälle.
Auch Polizisten aus Nordrhein-Westfalen waren auf Sylt im Einsatz
Foto: Thomas Knoop