Wien. Die ÖVP hat sich am Sonntag für die Einrichtung einer eigenen Sonderstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Internethass ausgesprochen. Während sich Verfassungsministerin Karoline Edtstadler am Samstag noch recht vage äußerte, legte Generalsekretärin Laura Sachslehner am Sonntag nach. Er forderte die ihm entgegenstehende Justizministerin Alma Zadic (Grüne) zum Handeln auf. Eine separate Stelle mit Experten für IT-Recht und Social Media ist erforderlich. Am Samstag hatte Zadic jedoch mehr Ressourcen für die Polizei und die bestehenden Staatsanwälte statt für seine eigenen angekündigt. Er wies darauf hin, dass die Justiz bereits vor dem Fall der von Impfgegnern bedrohten Ärztin Lisa-Maria Kellermayr Cybercrime-Zentren in Wien und Graz eingerichtet habe. Ziel ist es, ein Team aus speziell ausgebildeten Staatsanwälten zu bilden, die als Kontaktpersonen dienen. Zadic will es “schnell ausbauen”. Unterstützung bekam Zadic am Sonntag von der Jugend. Statt einer eigenen Staatsanwaltschaft wollen sie die Finanz- und Korruptionsstaatsanwaltschaft stärken, deren Befugnisse erweitert werden sollen, so Pinken. (APA) (“Die Presse”, Printausgabe, 8. August 2022)