Im Alltag spielt Sars-CoV-2 für viele Menschen keine Rolle mehr. Aber das Coronavirus ist immer noch da. Die Mikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 sind derzeit für die Krankheit verantwortlich. Am Dienstag (26. Juli 2022) meldete das Bundesamt für Gesundheit BAG für die Vorwoche 37’738 neue Fälle, 421 Spitaleinweisungen und 30 neue Todesfälle.

Antikörper nachgewiesen werden

Das Thema Coronavirus ist auch für Forscherinnen und Forscher aktuell. Sie suchen nach Wegen, um Infektionen vorzubeugen, sie zu lindern oder sogar zu heilen. Ein Team des Universitätsspitals Lausanne (Chuv) und der ETH Lausanne (EPFL) ist nun fündig geworden: Sie haben einen monoklonalen Antikörper identifiziert, der Varianten des kleinen Coronavirus neutralisiert. Laut einer Mitteilung ebnet dies den Weg für neue prophylaktische und therapeutische Anwendungen. Laut der in der Fachzeitschrift „Nature Microbiology“ veröffentlichten Studie an Affen bietet dieser neue Antikörper bei prophylaktischer Anwendung vollen Schutz und zeigt zudem eine hohe therapeutische Wirksamkeit. Die Entdeckung wird neue Wege zum Schutz gefährdeter Personen eröffnen. „Vor allem von immungeschwächten Menschen.“ Der Antikörper namens P2G3 wurde von einem infizierten Spender isoliert, der zweimal geimpft worden war. Es zeigte eine „sehr starke“ neutralisierende Aktivität gegen alle besorgniserregenden Coronavirus-Varianten, einschließlich der Omicron-Subvariante.

Für alle Varianten wirksam

Durch die Bindung an eine bestimmte Region des Spike-Proteins kann der Antikörper verhindern, dass das Virus an den Rezeptor (ACE-2) bindet, der auf den Zielzellen der Infektion vorhanden ist. „Durch diese Bindung verhindert der Antikörper auch – anders als alle bisher zugelassenen Antikörper – Mutationen in allen Varianten“, so das Fazit des Forschungsteams. Ein weiterer Vorteil: P2G3 kann auch zusätzlich zu einem anderen von den Chuv- und EPFL-Forschern entdeckten Breitband-P5C3-Antikörper verwendet werden. Mit anderen Worten, jene Mutanten, gegen die P5C3 nicht wirkt, könnten durch P2G3 neutralisiert werden. Die Studie zu P2G3 wurde vor dem Erscheinen der Omicron-Varianten BA.4 und BA.5 durchgeführt, heißt es in der Mitteilung. Neuere Daten haben jedoch gezeigt, dass der P2G3-Antikörper seine neutralisierende Aktivität gegen derzeit zirkulierende BA.4- und BA.5-Mutanten beibehält. Klinische Studien ab August 2022 sollen dies bestätigen. Die Entdeckung dieses neuen neutralisierenden Antikörpers stellt laut Mitteilung einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie dar. Impfungen sollen jedoch nicht ersetzt werden. Die Impfung ist nach wie vor der wirksamste Weg, sich vor einer Ansteckung zu schützen. Nav-Account 20 Minuten Zeit29.07.2022, 20:59| Bsp.: 29.07.2022, 20:59