Das Bild zeigt Hans-Jörg Jenewein im Jahr 2019. Die FPÖ kritisiert die Medien für Berichte über seinen Suizidversuch. ©APA/HANS PUNZ (Symbolbild)
Die FPÖ kritisierte die Medien am Wochenende scharf über den Selbstmordversuch von Hans-Jörg Jenewein.
Im Fall des ehemaligen FPÖ-Abgeordneten Hans-Jörg Jenewein präsentierte sich die FPÖ am Montag recht geschlossen. Vertreter der Landesparteien äußerten sich zurückhaltend über angebliche Aufrufe zur Einberufung des Parteipräsidiums zur Klärung des in Jenewein gefundenen Werbeentwurfs gegen die Wiener FPÖ. Auf der anderen Seite kritisierte die FPÖ die Medien scharf für die Berichte über Jeneweins Suizidversuch am Wochenende.
Bericht: FPÖ-Landesgruppen sollen gegen Kickl “stürmen”.
Einem Bericht der Tageszeitung Österreich zufolge sollen mehrere FPÖ-Landesgruppen Parteichef Herbert Kickl „überfallen“ haben und einen sofortigen FPÖ-Vorsitz fordern. Kickls FPÖ-Parteien seien daher aufgefordert, bei einem solchen Treffen für „vollständige Aufklärung“ zu sorgen. Auf Anfrage der APA am Montag äußerte sich die Bundes-FPÖ zunächst nicht dazu.
Vorstandssitzung; Einige der FPÖ-Landesparteispitzen zeigten sich offen
In einer APA-Sendung im Land zeigten sich einige Spitzen der Parteien des Landes offen für eine Sitzung des Präsidiums – aber niemand wollte diesen Antrag von den Befragten stellen. Zudem unterstützten einige der Landesparteien Kickl erneut deutlich. „Bei Bedarf kommen wir zusammen. Wir reden gerne auf Augenhöhe, damit wir alle auf einer Wellenlänge sind. Aber das ist keine Pflicht und kein Krampftermin“, sagt die Salzburger FPÖ-Chefin und Bundesvorsitzende Marlene Svazek sagte der APA. -Forschung. Der Bundesparteiobmann, die Landesgruppen und der Generalsekretär stehen ohnehin in ständigem Austausch. „Von niemandem ist ein Wort des Kampfes oder Kampfes zu hören. Es gibt keine Meinungsverschiedenheiten über die Richtung und keine Unruhe. Zumindest hat mir das im Präsidium noch nie jemand direkt ins Gesicht gesagt, nicht einmal der Bundesparteivorsitzende“, sagte er . er sagte.
FPÖ: Petschnig wollte das Vorgehen von Kickl nicht bewerten
Der burgenländische Landesparteiobmann Alexander Petschnig würde die Einberufung eines Präsidiums zur Sachverhaltsaufklärung begrüßen und geht davon aus, dass dies auch geschehen wird – vielleicht virtuell, da einige wie er gerade im Urlaub sind. Petschnig lehnte es im Gespräch mit der APA ab, Kickls Vorgehen in dem Fall zu bewerten, weil er die genauen Hintergründe nicht kenne. Inhaltlich halte er die Sache aber für übertrieben und für ihn sei es „undenkbar“, dass Kickl die Anzeige von Mitgliedern der Wiener FPÖ anordnen würde: „Ich sehe keinen politischen Mehrwert. glaube nicht, dass solche Methoden notwendig wären.’ Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger sagte der APA, er sehe keinen besonderen Debattenbedarf und damit auch keine dringende Notwendigkeit, einen Bundesparteivorsitz einzuberufen: „Das ist absolut nicht nötig.“ Kickl sah Abwerzger völlig unmissverständlich, dass vom Bundespräsidenten oder gar einer Rebellion gegen den Bundesparteivorsitzenden keine Rede sei. Auch innerhalb der Partei kommuniziert Kickl gut. “Ich kann Herbert Kickle 24 Stunden am Tag erreichen”, sagte Abwerzger, der sich für das Land einsetzt. „Die Anträge auf Einberufung des Parteipräsidiums sind mir nicht bekannt und ich stelle sie auch nicht“, sagte Kärntner FPÖ-Landesvorsitzender Erwin Angerer auf APA-Anfrage. „Der Vorsitzende der Bundespartei hat gesagt, das Präsidium wird zusammentreten, wenn es etwas zu besprechen gibt. Ich warte bis dahin.“ Generell wollte Angerer das Vorgehen von Parteichef Kickl nicht kommentieren, die Lage sei schwer einzuschätzen: “Ich kenne die Details nicht.” Die Stellungnahme der steirischen FPÖ fiel knapp aus: „Auf allen Ebenen finden gemäß Satzung regelmäßig innerparteiliche Treffen statt und dort werden aktuelle Entwicklungen besprochen.
Bevor Jeneweins Selbstmordversuch bekannt wurde, sprach Svazek von einer Kampagne gegen die FPÖ
FPÖ-Vertreter kritisierten den Bericht scharf. Schon vor Bekanntwerden des Suizidversuchs Jeneweins hatte Svazek von einer in den Medien angepriesenen und gut nachvollziehbaren Kampagne gegen die FPÖ gesprochen. „Das wurde uns jetzt leider noch einmal bestätigt“, sagte er am Montag der APA. Wenn die Medien Halbwahrheiten und Gerüchte über eine solch tragische Geschichte unbestätigt weitergeben, stellt sich die Frage, wer in Zukunft überhaupt noch politisch aktiv sein möchte. “Es hilft nichts, wenn die Angaben nachträglich online korrigiert wurden.”
Abwerzger: Kein Abschiedsbrief von Jenewein
Auch der Tiroler FP-Chef Abwerzger fand scharfe Worte: „Der mediale Umbruch von zwei Tageszeitungen war und ist ein komplettes Durcheinander.“ Es gibt weder einen Abschiedsbrief von Jenewein noch schrieb er in einem, dass er von Kickl “zutiefst enttäuscht” sei. Das habe ihm auch Jeneweins Schwester, die FPÖ-Abgeordnete Dagmar Belakowitsch, erklärt, Abwerzger. „Hier wird nur erfunden. Dem sollten auch die anderen Medien entgegentreten“, sagte der Tiroler FPÖ-Chef. Er versuche nur, der FPÖ mit unwahren Meldungen Schaden zuzufügen, weil „die Wahlen vor der Tür stehen“. Das ist kein „ganz ehrlicher Journalismus“. Der Sekretär der steirischen Landespartei FPÖ, Stefan Herrmann, sagte in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA, es sei darauf hinzuweisen, wie mit der Privatsphäre Jeneweins umgegangen wurde und welche Fehlinformationen in einigen Meldungen auftauchten – dies dürfte auch zu einer vertieften Diskussion führen Medienethik in Österreich. Eine Anfrage an die Wiener FPÖ – gegen die sich die Anzeige richtete – blieb am Montag unbeantwortet.
Jenweins Austritt aus der Partei wurde am Donnerstag bekannt gegeben
Die Sache begann am vergangenen Donnerstag, als Jeneweins Austritt aus der Partei bekannt gegeben wurde. Auslöser für die Turbulenzen dürfte ein Zufallsfund der Staatsanwaltschaft bei Jenewein sein. Aufgrund seiner Kontakte zum ehemaligen BVT-Mitarbeiter Egisto Ott hatten Ermittler die Wohnung des ehemaligen Abgeordneten durchsucht. Ott wird beschuldigt, Informationen preisgegeben oder verkauft zu haben, aber er bestreitet dies vehement. Bei den Ermittlungen wurde – zufällig – auf einem elektronischen Gerät von Jenewein ein Entwurf derselben Anzeige gegen Vertreter der FPÖ Wien gefunden, der im Oktober 2021 anonym von einem „getäuschten und enttäuschten Wähler“ eingereicht worden war.
Quellenangaben: Forscher gehen davon aus, dass Jenewein der Autor ist
Medienberichten zufolge gehen die Ermittler davon aus, dass Jenewein der Urheber ist. Spekulationen der Medien, dass Kickl selbst etwas über diese Anzeige wissen oder dahinter stecken soll, hat sein Büro bereits klar zurückgewiesen. Kickl sei „vor einigen Tagen“ auf die Anzeige aufmerksam geworden, hieß es am vergangenen Freitag. Am Wochenende wurde berichtet, dass Jenewein am Sonntagabend einen Selbstmordversuch unternommen hatte.
Die FPÖ spricht angesichts der Meldungen über Jeneweins Suizidversuch von „Tiefpunkt“.
Auch FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker kritisierte die Medienberichterstattung am Montag scharf. Er sprach angesichts der Berichte über Jeneweins Suizidversuch von einem „absoluten Tiefpunkt des österreichischen Journalismus“. „Was große Teile der Medienlandschaft dieses Landes hierher zugelassen haben – allen voran die ‚Kronen Zeitung‘ und der ‚Kurier‘ – ist unglaublich Verzweiflung. Die Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte erklärte und schützte seine Familie nicht in diesen schweren Zeiten, verfolgte ihn aber auch in dieser entsetzlichen Art der Berichterstattung.“ Dass dieser tragische Suizidversuch dann unter „wildesten Spekulationen und jeder Grundlage entbehrenden Falschmeldung“ dazu benutzt wurde, den Vorsitzenden der FPÖ-Bundespartei, Herbert Kickl, zu schädigen, sei „besonders verwerflich“, so Vertreter der liberalen Medien. das sei “eine direkte Stellungnahme des Presserates Österreich” erwartet worden.
Der frühere FPÖ-Chef Strache äußerte sich auf Facebook
Für eine Störung im…