Von: Moritz Serif, Lucas Maier, Nail Akkoyun, Niklas Kirk Aufteilung Die Energiekrise droht sich zu verschärfen. Nach Angaben des Gaskonzerns Gazprom ist eine Lieferung nach Russland “unmöglich”. +++ 20.07 Uhr: Gasabgabe ist vorbei. Damit müssten weitere Entlastungen für die Bürger einhergehen, fügte Habeck hinzu. „In einem ersten Schritt haben wir uns auf gezielte Hilfen geeinigt, die den Bedürftigen helfen. Weitere Entlastungsmaßnahmen sind aus meiner Sicht dringend erforderlich. Die durch Russlands illegale Aggression verursachte Krise erfordert eine starke gesellschaftliche Reaktion.” Einige Unternehmen seien aber auch durch hohe Preise unter Druck, erklärte Habeck. „Deshalb werden wir unsere Hilfsprogramme ausweiten und so in dieser Krise helfen. Es geht darum, Arbeitsplätze zu erhalten und Lieferketten aufrechtzuerhalten.” Finanzminister Habeck (r.) kündigt weitere Entlastungen in der Energiekrise an. © Soeren Stache/dpa/Picture Alliance

Energiekrise: Die deutsche Wirtschaft befürchtet eine Entlassungswelle

+++ 19.35 Uhr: Vertreter der deutschen Wirtschaft befürchten angesichts der Energiekrise eine Entlassungswelle. „Wenn die Strompreise für die Industrie nicht gesenkt werden, könnten Tausende Arbeitsplätze in Bayern, Zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland auf der Kippe stehen“, sagte Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK München-Oberbayern. Wenn Russlands Präsident Wladimir Putin den Erdgashahn komplett zudreht, wären allein in Bayern eine Million Arbeitsplätze “direkt und indirekt gefährdet”. Damit stünden Deutschland rund fünf Millionen Arbeitsplätze bevor, sagte Gößl

Energiekrise: Wichtige Lieferanten schlagen Alarm

+++ 17.28 Uhr: Vor angekündigter Gasabgabe läuten bei wichtigen Zulieferern die Alarmglocken. „Versorger haben damit nur noch vier Tage Zeit, um die neuen Preise zu berechnen, rechtzeitig öffentlich bekannt zu geben und gleichzeitig alle Kunden per Brief zu informieren“, sagt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU). ). „Sonst drohen erhebliche finanzielle Probleme für Stadtwerke und Energieversorger mit unabsehbaren Folgen für die Versorgungssicherheit in Deutschland“, sagte Liebing. Unter anderem hatte er den Spiegel erwähnt.

Energiekrise: Gaskraftwerke drosseln

+++ 9.00 Uhr: Aufgrund der anhaltenden Energiekrise drosseln bereits viele Gaskraftwerke. In Hannover hat der Energieversorger Enercity wegen der drohenden winterlichen Energieknappheit nun die Verbrennung von Erdgas bei der Stromerzeugung deutlich reduziert, wie dpa schreibt. „Zu diesem Zeitpunkt wurde der Erdgasfluss fast vollständig reduziert“, sagte ein Unternehmenssprecher. Zu den langfristigen Folgen des Vorgangs konnte das Unternehmen noch keine genaueren Angaben machen. Das Gaskraftwerk beteiligt sich auch an der Glättung des Stromnetzes, das restliche Gas fließt in den Speicher. Die derzeit zu Speicher-, Heiz- und Industriezwecken genutzten Gaskraftwerke sollen auslaufen und nur noch die zum System gehörenden Kraftwerke in Betrieb bleiben, schreibt dpa. Bundeskanzler Olaf Solz bei einem Treffen mit Siemens Energy in Mühlheim an der Ruhr. © Christoph Reichwein/Imago Update vom Donnerstag, 4. August, 7.40 Uhr: Die EU-Staaten haben sich darauf geeinigt, den Gasverbrauch um 15 % zu senken. Deutschland soll hier laut einer dpa-Berechnung am meisten sparen. Demnach muss Deutschland von Anfang August bis März nächsten Jahres bis zu 10 Milliarden Kubikmeter weniger Erdgas verbrauchen, um das Ziel der EU-Staaten zu erreichen. Die hier einzusparende Erdgasmenge entspricht in etwa dem durchschnittlichen Verbrauch von fünf Millionen Haushalten (jeweils mit vier Personen) pro Jahr. 10 Milliarden Kubikmeter Gas entsprechen etwa 100 Milliarden Kilowattstunden, wie die dpa schreibt.

Wie viel Erdgas jedes Land einsparen muss, um das Ziel zu erreichen: Deutschland: 10 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Italien: 8 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Frankreich: 5 Milliarden Kubikmeter Erdgas. . Niederlande: 5 Milliarden Kubikmeter Erdgas. EU insgesamt: 45 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Quelle: dpa

Finanzminister Robert Habeck (Grüne) sieht Deutschland auf dem richtigen Sparkurs. Im Vergleich zum Vorjahr (unbereinigt) hat Deutschland Einsparungen zwischen 14 und 15 Prozent. Habeck sagte kürzlich in Brüssel, Deutschland müsse seinen Verbrauch um mehr als 15 Prozent senken. Deutschland hat im Vergleich zur EU einen sehr hohen Erdgasverbrauch, sodass absolut gesehen am meisten eingespart werden muss, um das Ziel zu erreichen.

Energiekrise: Merz und Scholz besichtigen Kernkraftwerke

+++ 22.30 Uhr: Im Rahmen der Debatte um die Verlängerung der Kernenergie besuchen CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder am Donnerstag (4. August) das Kraftwerk Isar 2 bei Landshut in Bayern. Sie wollten sich ein Bild von der aktuellen Lage machen und dann (13 Uhr) ein Statement abgeben, wie die Staatskanzlei in München mitteilte

Energiekrise: Russland will Turbine für Nord Stream 1 nicht akzeptieren

+++ 20.09 Uhr: Nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom ist es aufgrund der gegen Moskau verhängten Sanktionen „unmöglich“, die in Deutschland vorhandene Turbine für die Pipeline Nord Stream 1 nach Russland zu liefern. In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung nannte das Unternehmen auch “Unklarheiten in der aktuellen Situation bezüglich der vertraglichen Verpflichtungen von Siemens”, berichtet AFP.

Gerhard Schröder: Diskussion mit Putin zur Energiekrise

+++ 16.31 Uhr: Altkanzler Gerhard Schröder hat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Energiekrise in Europa gesprochen, berichtet dpa. „Schröder war tatsächlich kürzlich in Moskau. Er hatte ein persönliches Treffen mit Präsident Putin“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch gegenüber Interfax. Schröder wollte wissen, ob es möglich sei, die Gaspipeline Nord Stream 2 in Betrieb zu nehmen. Putin antwortete, dass dies technisch möglich sei, aber dass bis Ende des Jahres weitere 27,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas durch Ostseepipelines nach Europa gepumpt werden könnten. Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat die Bundesregierung die Nutzung von Nord Stream 2 blockiert. Gerhard Schröder und der russische Präsident Wladimir Putin sind gute Freunde. © Alexei Druzhinin/Picture Alliance/dpa

Energiekrise: Scholz hält den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken offen

Update vom Mittwoch, 3. August, 14.10 Uhr: Olaf Scholz will sich angesichts der anhaltenden Energiekrise die Option einer erweiterten Nutzung von Atomkraftwerken offen halten. Die Pfähle seien “nur für die Stromerzeugung relevant und nur zu einem kleinen Teil davon”, sagte die Kanzlerin bei einem Besuch in Mülheim an der Ruhr. “Aber es könnte trotzdem Sinn machen.” In Deutschland sind derzeit drei Kernkraftwerke am Netz: Isar 2, Neckarwestheim und Emsland. Die Fabriken werden im Wesentlichen am Ende des Jahres oder spätestens im nächsten Jahr geschlossen. Die Entscheidung werde auf Basis eines Belastungstests der Stromversorgung getroffen, dessen Ergebnisse in Kürze vorliegen, sagte Scholz. Grund sei unter anderem, dass „besonders in Bayern der Ausbau der Windenergie nur sehr langsam vorankommt“. Zudem ist der Ausbau des Verkehrsnetzes nach Süden nicht so schnell vorangekommen wie erwartet.

Olaf Scholz über die umstrittene Turbine: „Sie ist da, sie kann geliefert werden“

Erstmeldung vom Mittwoch, 3. August: Mülheim/Ruhr – Auf einer Pressekonferenz in Mülheim an der Ruhr bezieht Bundeskanzler Olaf Scholz Stellung zur umstrittenen Turbine der Gaspipeline Nord Stream 1. Wochenlang war die Wartung einer Turbine an der Pipeline ein Streitpunkt in Bezug auf Gaslieferungen aus Russland. Siemens widersprach der Aussage des Kreml, westliche Sanktionen würden die vollständige Wartung wesentlicher Komponenten verhindern. Der staatliche Gaskonzern Gazprom warf Siemens Energy vor, nicht die notwendigen Unterlagen und Informationen zur Reparatur der Maschine geschickt zu haben. Nicht Gazprom sei für die Situation verantwortlich, sondern Siemens Energy, sagte Markelow. „Je früher das Unternehmen seine vertraglichen Verpflichtungen in der Verdichterstation Portovaya erfüllt, desto eher wird sich die Situation mit Lieferungen auf den europäischen Markt normalisieren“, sagte Gazprom-Vizepräsident Vitaly Markelov in einer Erklärung vom 29. Juli.

Olaf Solz nach Russland: „Die Turbine ist jederzeit einsetzbar“

Bei einer Ortsbesichtigung erklärte die Bundeskanzlerin, dass die verhängten Sanktionen die Lieferung der Anlage nach Russland nicht verhindern würden. Da die Sanktionen nicht das Erdgasgeschäft betreffen und Siemens auch alle notwendigen technischen Informationen liefern würde, könne die Turbine jederzeit aus Russland angefordert werden. Ein Weitertransport und Einbau in Russland ist somit jederzeit möglich. „Die Turbine ist da, sie kann geliefert werden. Man muss nur sagen, ich will sie, dann ist sie ganz schnell da“, resümiert Scholz Im Anschluss an die Pressekonferenz bekräftigte Scholz mit Blick auf die vorherrschende Energiekrise, dass er sich künftig von größeren Liefermengen unabhängig machen wolle. Denn selbst wenn die Turbine geliefert wird, muss damit gerechnet werden, dass Russland den Lieferverpflichtungen nicht nachkommt. Im ersten Schritt müssen alle Einsparungen beim Erdgasverbrauch getätigt werden, damit wir mit hohen Erdgasreserven in den nächsten Winter gehen können. Dafür bekäme Scholz viel Positives aus der Wirtschaft…