Ein Grund für den Deckungsbedarf ist laut Studie, dass in den letzten zwei Jahren auf Druck der Politik die Prämien strenger kalkuliert und Rückstellungen teilweise reduziert wurden. Damit soll das Prämienwachstum begrenzt werden. Aber auch die Corona-Pandemie und diverse Sondereffekte haben zur aktuellen Situation beigetragen.

Der grösste Sprung steht im Tessin bevor

Am stärksten dürften die Versicherungsprämien 2023 im Kanton Tessin steigen. Da die Gesundheitskosten dort im Jahr 2021 um 9 Prozent gestiegen sind, die Prämien im Jahr 2022 jedoch um 0,2 Prozent gesunken sind, erwartet Accenture, dass die Prämien im Jahr 2023 um mindestens 9,2 Prozent steigen werden. Allerdings beinhalten diese Zahlen noch nicht einmal den Kostenanstieg ab 2022. Daten aus den ersten Monaten des Jahres 2022 deuten laut Accenture auf einen anhaltenden Anstieg der Gesundheitskosten hin: 2023 ist daher mit deutlich größeren Beitragssteigerungen zu rechnen. Auch in den Kantonen Neuenburg (+7,8 Prozent) und Graubünden (+8,1 Prozent) drohen ab 2021 hohe Prämienerhöhungen zum Ausgleich steigender Kosten. Die Kantone Glarus (+1%), Jura (+1,4%) und Nidwalden (+2,6%) dürften relativ leicht landen.