Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) sei am Donnerstagabend positiv getestet worden, teilte sein Ministerium am Freitagabend mit. „Dem Minister geht es gut mit nur leichten Symptomen. Er wird seine dienstlichen Aufgaben vorübergehend aus häuslicher Isolation wahrnehmen.” Lauterbach sei viermal geimpft worden, sagte er. „Dies zeigt, dass bei der hochansteckenden Mikrobenvariante auch bei äußerster Vorsicht eine Ansteckung nicht vollständig ausgeschlossen werden kann.“ Weiter heißt es in der Mitteilung: „Der Minister appelliert daher noch einmal an alle, sich umsichtig zu verhalten und für einen ausreichenden Impfschutz zu sorgen, damit Infektionen und schwere Erkrankungen möglichst verhindert werden.“ Für Lauterbach kommt die Verseuchung zu einem politisch ungünstigen Zeitpunkt. Denn: Der Corona-Plan der Ampelregierung der Regierung für den Herbst wurde soeben bekannt gegeben. Enormer Impfdruck auch bei Dreifachgeimpften und Vierfachimpfung wird als Lösung angepriesen.
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Konkret soll im Herbst gelten: Wer ohne Maske und Test in Restaurants, Museen und Sporthallen gehen will, muss sich alle drei Monate impfen lassen. Die dritte Impfung darf „höchstens drei Monate“ betragen. Für 51,5 Millionen „erweiterte“ Menschen bedeutet dies zwei weitere Impfungen, damit sie zwischen Oktober und April ohne Maske und Test in die Kneipe gehen können. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die vierte Impfung erst ab 70 Jahren. Und gerade jetzt zeigt das Beispiel Lauterbach, dass auch die vierte Impfung nicht vor einer Ansteckung schützt.