Dank der “intensiven Arbeit” des neu eingerichteten Getreideexport-Koordinierungszentrums in Istanbul sei die Abfahrt von drei Schiffen für Freitag geplant, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Donnerstagabend nach Angaben der Agentur Anadolu. Als Folge des Krieges wurden Millionen Tonnen Getreide in ukrainischen Häfen blockiert.
„Navi Star“, „Rojen“ und „Polarnet“
„Navi Star“, „Rojen“ und „Polarnet“ verfügen zusammen über rund 50.000 Tonnen Mais, bestätigte der ukrainische Infrastrukturminister Olexander Kubrakov die Angaben aus der Türkei. Die drei Lastwagen sollten zwischen 4 Uhr morgens die beiden Häfen Chornomorsk und Odessa verlassen. und 7 Uhr MESZ. Aufgrund eines von der Türkei und der UNO vermittelten Abkommens über Getreideexporte auf dem Seeweg verließ ein Getreidefrachtschiff – die „Razoni“ – zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges ukrainisch kontrolliertes Gebiet. Seitdem ist kein Getreideschiff mehr von dort aus gefahren. Die „Razoni“ hat 26.000 Tonnen Mais an Bord und liegt auf dem Weg in den Libanon in Istanbul. Dort wurde die Ladung, wie in der Vereinbarung vorgesehen, am Mittwoch gemeinsam von Inspektoren der Türkei, der UN, der Ukraine und Russlands untersucht, bevor das Schiff seine Reise fortsetzte.
Sichere Wege sind vorhanden
Vereinbarungen zur Wiederaufnahme ukrainischer Getreidelieferungen auf dem Seeweg wurden vor zwei Wochen in Istanbul unterzeichnet. Für diese Missionen sind sichere Routen zum Schwarzen Meer geplant. Darüber hinaus wurde auf Grundlage der Vereinbarung in Istanbul das Koordinierungszentrum geschaffen, in dem Vertreter der Ukraine und Russlands sowie der Türkei und der UN gemeinsam die sichere Passage ukrainischer Frachtschiffe auf den ausgewiesenen Routen überwachen werden.
Als Folge des Krieges wurden bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide in ukrainischen Häfen blockiert, was zu einer globalen Nahrungsmittelkrise beitrug. Die Ukraine und Russland gehören zu den größten Getreideproduzenten der Welt. Vor Kriegsbeginn lieferten beide Länder zusammen etwa 30 Prozent des weltweit gehandelten Weizens. Das monatelange Exportembargo hat besonders arme Länder getroffen, die stark von Importen aus Russland und der Ukraine abhängig sind.