Nach dem Ausbruch des Feuers in einem Abfallbetrieb in Niederzissen (Landkreis Ahrweiler) hat der Betreiber inzwischen damit begonnen, die einsturzgefährdete Halle einzureißen. Dadurch soll ein Zugang zu dem brennenden Abfall in der Halle geschaffen werden. Mit dem Radlader werde das brennende Material auf eine Freifläche innerhalb der Anlage gebracht und dort gelöscht, teilte die Feuerwehr Brohltal mit.

In der Nacht werden Abrissarbeiten gestoppt

Bislang sei diese Taktik aufgegangen. Zudem habe sich die Rauchentwicklung inzwischen vermindert. Während der Nacht gebe es nun erst einmal eine Pause bei den Abbrucharbeiten. Nur eine Brandwache bleibe vor Ort. Sonntagmorgen soll es dann weitergehen. Die Feuerwehr hofft, am Sonntagnachmittag den Einsatz beenden zu können. Nach Angaben der Integrierten Leitstelle Koblenz war das Feuer am Freitag gegen 21:30 Uhr im Abfallwirtschaftszentrum im Industriegebiet Scheid ausgebrochen. Zeitweise waren bis zu 150 Feuerwehrleute im Einsatz – vor allem aus dem Kreis Ahrweiler, aber auch unterstützende Kräfte aus Mendig im Kreis Mayen-Koblenz und aus dem Kreis Neuwied. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht, konnte dieses aber bereits verlassen. Großbrand in Niederzissen: Das Gebäude ist einsturzgefährdet SWR

Rund 500 Tonnen Müll sind in Brand geraten

Der stellvertretende Einsatzleiter des Kreises Ahrweiler, Frank Linnartz, sagte dem SWR, es handele sich um eine Lagerhalle mit einer Größe von etwa 60 mal 35 Metern, mit 500 Tonnen Müll. Dort stand eine Umladestation für Müll im Vollbrand. Die Feuerwehr hat diese kontrolliert abbrennen lassen. Wie die Feuerwehr mitteilt, besteht keine akute Gefahr mehr für die Bevölkerung, da der Brandrauch wetterbedingt senkrecht nach oben von der Brandquelle aufsteigt. Angaben zur Schadenshöhe sind zur Zeit nicht möglich, dürften sich laut Polizei Mayen aber im 7-stelligen Bereich bewegen. Wie es zu dem Brand kam, ist noch unklar.

Bürger in Niederzissen, Burgbrohl und Waldorf über Katwarn gewarnt

Nach dem Ausbruch des Brandes waren Anwohner in Niederzissen, Burgbrohl und Waldorf über eine Warnmeldung der Behörden aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Lüftungsanlagen sollten abgeschaltet werden. Zudem bat die Leitstelle darum, die Straßen rund um das Industriegebiet für Rettungskräfte freizuhalten. Außerdem wurde das Gebiet weiträumig abgesperrt, sodass keine Schaulustigen zum Brandort gelangen konnten.