14.04.2022, 20:48 Uhr
Die Schulden sind bereits sehr hoch, die Nachversteuerung und die Zinsen steigen auf über eine Million Euro. Das Pikante daran: Der Schuldner ist Priester und sein Erzbistum hilft ihm aus der Not. Auch die Herkunft der Gelder ist umstritten. Das Erzbistum Köln zahlte für einen überschuldeten Priester insgesamt 1,15 Millionen Euro. Der Priester schulde fast 500.000 Euro, sagte ein Sprecher des Erzbistums. Das Erzbistum habe die Schulden in mehreren Raten getilgt, um dem Geistlichen in seiner akuten Not zu helfen, sagte der Sprecher. Nach intensiver Überarbeitung der Steuergesetzgebung wurde festgestellt, dass diese Spenden steuerpflichtig sind. Die Nachversteuerung inklusive Zinsen kostete das Erzbistum anschließend noch einmal fast 650.000 Euro. Ein Teil der Mittel stammt aus einem Sonderfonds, aus dem Zahlungen an Opfer sexuellen Missbrauchs geleistet werden. Die Lohnnebenkosten nebst Zinsen würden dagegen aus dem Personalkostenhaushalt des Erzbistums bezahlt, sagte der Sprecher. Die Aufsichts- und Kontrollorgane des Erzbistums waren an der Verwendung der Mittel des Sondervermögens nicht beteiligt. Dies sei aber nicht nötig, betonte der Sprecher. In diesem Fall konnte das Erzbistum selbst darüber verfügen. Dem widerspricht jedoch Münsters Rechtsanwalt Thomas Schüller. „Die Angaben des Erzbistums zeigen eine erschreckende Unkenntnis bzw. Unkenntnis der einschlägigen vermögensrechtlichen Bestimmungen“, sagte Schüller dem Kölner Stadt-Anzeiger.