2014 stürzte vor der Küste Papua-Neuguineas ein Meteorit ins Meer. Die Geschwindigkeitsdaten deuten darauf hin, dass das Objekt ein interstellarer Himmelskörper ist, also nicht aus unserem Sonnensystem stammt. Wenn dies tatsächlich der Fall ist, wäre es nach Umuamua und Borisov erst das dritte bekannte Objekt seiner Art. Gleichzeitig wäre es das erste bekannte interstellare Stück auf der Erde.
Geschwindigkeit ist der Schlüssel
Es wurde zuerst von den amerikanischen Forschern Amir Siraj und Avi Loeb entdeckt. Anhand von Katalogdaten zur Umlaufbahn des Objekts kamen sie zu dem Schluss, dass es aufgrund seiner ungewöhnlich hohen heliozentrischen Geschwindigkeit nicht aus unserem Sonnensystem stammte. Insbesondere seine Geschwindigkeit legt nahe, dass der Himmelskörper möglicherweise nicht durch die Schwerkraft der Sonne gebunden ist. Forscher schätzen, dass das Objekt einen Durchmesser von etwa einem halben Meter hat. Dass ihre Entdeckung erst jetzt bekannt wurde, liegt an der Geheimhaltung der Informationen seitens des US-Verteidigungsministeriums.
Fehlende Information
Denn die Daten, die die Auswirkungen von CNEOS-2014-01-08 messen, stammen von einem Spionagesatelliten des US-Verteidigungsministeriums, schreibt Universe Today. Dies wurde entwickelt, um militärische Bodenaktivitäten zu überwachen. Daher sind die genauen Fehlerwerte der Messung geheim. Ohne diese Angaben kann das Objekt jedoch nicht offiziell als interstellarer Himmelskörper eingestuft werden.
Heb es mit einem Magneten vom Meeresboden auf
Die Arbeiten von Siraj und Loeb blieben bisher unveröffentlicht. Ihre Behauptung wurde jedoch im April bestätigt. Joel Mozer, ein leitender Forscher beim US Space Operations Command, hatte die Daten überprüft und bestätigt, dass die der NASA gemeldete Geschwindigkeitsschätzung genau genug war, um eine interstellare Umlaufbahn anzunehmen. Zur offiziellen wissenschaftlichen Bestätigung wollen Forscher nun CNEOS 2014-01-08 genauer unter die Lupe nehmen und seiner Herkunft nachgehen. Der Start einer Unterwassermission wäre eine langfristige Mission, aber wissenschaftlich gesehen wäre der Fund von enormem Wert. Wie und wann nach den Überresten gesucht wird, ist noch unklar. Teile des Stücks sind jedoch wahrscheinlich magnetisch und könnten mit einem riesigen Magneten, der an einem Schiff befestigt ist, vom Meeresboden geborgen werden. Anhand der Beobachtungsdaten des Satelliten lässt sich das Suchgebiet auf eine Fläche von 10 x 10 km im Meer eingrenzen.