305 × 244 mm ist das Maß aller Dinge: So wurde der ATX-Standard definiert und wird auch heute noch für den Großteil aller Retail-Motherboards verwendet. „Gerade heute“ könnte man sagen, denn der immer höhere Ausstattungsgrad hat den durch Downsizing eingesparten Platz längst aufgezehrt und den Herstellern fast keine Alternative mehr gelassen. Außerdem machen immer größere Grafikkarten den Einbau zusätzlicher Steckkarten unmöglich, es sei denn, es wird mindestens die volle ATX-Höhe für die Platine genutzt – wie wir in unserem Video zeigen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass andere Formen vollständig verschwunden sind. Micro-ATX, ziemlich 60 mm flacher, aber genauso breit, ist immer noch beliebt für Budget-Mainboards. Hier gibt es generell weniger Hardware und die Erweiterbarkeit spielt spätestens beim Einsatz auf OEM-PCs eine untergeordnete Rolle. Die relative Kostenersparnis durch Miniaturisierung einer ohnehin günstigen Leiterplatte kann sich also lohnen – zumal sie auch kleinere Gehäuse ermöglicht. Letzteres ist bzw. war das Ziel von Mini-ITX. Durch das Schrumpfen auf die kleinstmögliche ATX-kompatible Größe zahlt man einen kleinen bis saftigen Aufpreis für die technisch anspruchsvolle Miniaturisierung, kann dafür aber sehr kompakte Multimedia- und Office-PCs bauen. Beim Gaming hingegen verliert ITX durch immer größere Grafikkarten an Legitimität: Im Schatten der heutigen High-End-Grafikbeschleuniger würde Micro-ATX fast genauso viel Platz finden und deutlich entspanntere Layouts ermöglichen, vor allem in den Bereich CPU-Power – wenn man überhaupt High-End-Micro-ATX machen würde. Stattdessen geht der Trend zu noch größeren Luxus-Mainboards. Diesen sogenannten „E-ATX“-Boards, die gar kein E-ATX-Format haben, wollen wir zu einem späteren Zeitpunkt ein eigenes Video widmen – diesmal schließen wir lieber mit einigen Anregungen zu den Zwischengrößen DTX und Flex-ATX .