Hans-Jörg Jenewein, ehemaliger FPÖ-Abgeordneter und Vertrauter von FPÖ-Chef Herbert Kickl, liegt nach einem Suizidversuch in einem Wiener Krankenhaus. Entsprechende Berichte von „Kurier“ und „Krone“ wurden der „Presse“ bestätigt. Jenewein wurde von seiner Frau bewusstlos auf dem Sofa in ihrem Haus in Niederösterreich gefunden. Der Wiener Gesundheitsbund dementierte jedoch, dass sich Jenewein in einem seiner Krankenhäuser aufgehalten habe. Später am Sonntagnachmittag meldete sich seine Schwester, die FPÖ-Landtagsabgeordnete Dagmar Belakovic, in einer Stellungnahme zu Wort: „Nach eigenen Angaben meines Bruders gibt es keinen Abschiedsbrief, in dem er seine Verzweiflungstat ankündigt oder erklärt. Er liegt nicht im Koma, Gott sei Dank. Dieser Medienrummel ist ekelhaft und unsensibel gegenüber der ganzen Familie, insbesondere gegenüber der Ehefrau und den minderjährigen Kindern.“ Krone hatte zuvor berichtet, Jenewein habe in einem Abschiedsbrief geschrieben, er habe von seinem getöteten Parteichef Herbert Kickle gehört. verlassen, er sei “zutiefst enttäuscht”.
Anzeige gegen FPÖ Wien auf Handy von Jenewein gefunden
Jenewein war bis 2019 Mitglied des Nationalrats, danach arbeitete er im FPÖ-Bundestagsklub. Er galt als enger Vertrauter von Parteichef Herbert Kickle. Vergangene Woche war bekannt geworden, dass die Polizei auf Jeneweins Handy einen Beschwerdeentwurf gegen die Führung der Wiener Landespartei wegen Subventionsmissbrauchs gefunden hatte. FBI-Beamte fanden “es ist nicht realistisch, dass Jenewein die Anzeige nicht selbst geschrieben hat”. Daraufhin soll Jenewein aus dem Abgeordnetenklub gefeuert und aus der Partei ausgetreten sein. (“Die Presse” berichtete). Bei den Ermittlungen ging es darum, ob Jenewein geheime Dokumente von einem BVT-Beamten erhalten hat oder ob er den heimlichen Verrat angestiftet hat. Der Politiker bestreitet das. (Red./APA)