Gescheiterter Katar-Deal – FDP-Fraktion fordert Scholz zum Eingreifen auf
Stand: 09:39 Uhr| Lesezeit: 2 Minuten
„Das wird ein Winter der Verzweiflung“
Der Leiter des brandenburgischen Verfassungsschutzes, Jörg Müller, spricht von einem bevorstehenden “Wutwinter”. Hintergrund sind die gestiegenen Gas- und Energiepreise. „Wir müssen von unten entlasten“, sagt Ulrich Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband.
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Katar habe kein gutes Angebot für Flüssiggas abgegeben, sagte Finanzminister Robert Hambeck (Grüne) vergangene Woche. Nun fordert die FDP Bundeskanzler Olaf Solz auf, selbst aktiv zu werden.
Die FDP-Fraktion fordert Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) auf, sich um die Gasversorgung zu kümmern. „Dass der Deal von Finanzminister Habeck nun geplatzt zu sein scheint, ist ein herber Rückschlag“, sagte die stellvertretende Fraktionschefin Carina Konrad der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Auf höchster Ebene ist ein Neuanfang nötig.
„Bundeskanzler Scholz sollte sich jetzt persönlich und auf höchster Ebene für LNG-Lieferungen aus dem Nahen Osten einsetzen, denn die Verunsicherung der Bevölkerung und Industrie wächst aufgrund der drohenden Verschärfung der Erdgasknappheit weiter.“
Finanzminister Robert Habeck (Grüne) sagte vergangene Woche in einem öffentlichen Auftritt, Katar habe kein gutes Angebot gemacht. Die deutschen Unternehmen, mit denen er im März das Emirat besuchte, beschlossen, anderswo Gas zu kaufen.
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Der FDP-Politiker Konrad sagte, das vorrangige Ziel der Koalition sei eine bezahlbare Energieversorgung im Winter. Es braucht Alternativen zu den schwindenden und immer prekärer werdenden Gaslieferungen Russlands. „Delikatessen aus Katar sind sicherlich nicht unsere erste Wahl, aber in der aktuellen Situation wäre es schwierig, darauf zu verzichten.“
Konrad erinnerte daran, dass Erdgas als Brückentechnologie für die kommenden Jahre gedacht sei, bis der Anteil der Erneuerbaren weiter wachse. “Diese Brücke entfernt sich gerade von uns.” Es bleibt wichtig, die Gasspeicher zu füllen. Daher ist der Weiterbetrieb der verbleibenden Kernkraftwerke logisch und sinnvoll. Eigentlich will Deutschland bis Ende des Jahres komplett aus der Atomkraft aussteigen, drei Reaktoren sind derzeit noch in Betrieb.
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„Um keine Zeit mehr zu verlieren, muss das Umweltministerium dringend eine Novelle des Atomgesetzes vorbereiten, die auch vom Bundestag noch vor September auf den Weg gebracht werden kann“, forderte Konrad.