In der Praxis hat sich gezeigt, dass selbst bei den Ionity-Schnellladestationen die Ladeleistung im winterlichen Langstreckentest nur zwischen 45 kW und maximal rund 90 kW lag. Im Sommermodus zeigte der Bordcomputer sogar eine Ladeleistung von bis zu 217 kW an. Was natürlich die Nachladezeit im laufenden Betrieb erheblich verkürzen kann. Apropos Ladezeit: Die Technik des Kia EV6 ist bereit, bis zu 240 kW Ladeleistung aufzunehmen. Davon sollten Sie sich bei der Berechnung effektiver Ladezeiten nicht blenden lassen. Denn wie viel Strom für welche Zeit in der Batterie gespeichert werden kann, hängt nicht nur von der Frage der Temperatur ab, sondern auch davon, was die jeweilige Ladestation zu bieten hat. Um die enorme Bandbreite zu zeigen, sind einige Praxisbeispiele aufgeführt. – Vom Ladezustand von 21 % bis 100 % an der Haushaltssteckdose (1,3 kW) rechnet der Bordcomputer 63 Stunden und 10 Minuten. – Von 12 % Ladezustand auf 100 % an der 11 kW Ladestation (eigentlich nur 3,5 kW) 21 Stunden und 30 Minuten für die Reservierung. An der DC-Schnellladestation (226 kW) dauerte es nur 46 Minuten, um von 25 % auf 100 % zu kommen. Der Ladezustand von 80 % wurde in 19 Minuten erreicht.
Verbrauch Unterschied
Auch der durchschnittliche Verbrauch zwischen Winter- und Sommernutzung hat sich deutlich verändert. Im Januar wurde bei Eis und Schnee und konstanten Minusgraden nach rund 1.000 km Langstreckentest ein Durchschnittsverbrauch von 25,6 kWh/100 km gemessen. Im Sommerbetrieb auf weitgehend identischer Strecke sank der Praxiswert auf 19,2 kWh/100 km. Mit einem realitätsnahen Fahrprogramm ohne Komforteinbußen kam er dem typischen Wert von 17,2 – 18,4 kWh näher als aufgrund winterlicher Erfahrungen erwartet. Das zeigt einerseits, dass die neue Elektro-Plattform des Hyundai-Konzerns, die erstmals im Kia EV6 zum Einsatz kam, technisch mehr als auf der Höhe der Zeit ist. Und andererseits, dass Elektroautos immer noch den Sommer bevorzugen. Für den Einsatz im alpinen Winter benötigen sie zweifellos eine Extraportion Strom.