Einige Arten von Brustkrebs haben Bindungsstellen für das Sexualhormon Östrogen auf der Oberfläche ihrer Zellen. Bindet das Hormon an einen dieser Rezeptoren, fördert es das Tumorwachstum. Aus diesem Grund verschreiben Ärzte Medikamente, die entweder die Produktion von Östrogen stoppen oder dessen Bindung verhindern. Der daraus resultierende Östrogenmangel hat jedoch für die Behandelten unangenehme Folgen wie Scheidentrockenheit, Hitzewallungen oder Schlafstörungen. Nebenwirkungen können mit einer Östrogen-Hormonersatztherapie gelindert werden. Eine Möglichkeit besteht darin, das Hormonpräparat topisch als Vaginalsalbe aufzutragen. Eine weitere Option ist die menopausale Hormontherapie (MHT), die bei Frauen in den Wechseljahren angewendet wird und den Östrogenspiegel im ganzen Körper erhöht. Das dänische Forscherteam analysierte die Daten von 8.461 erkrankten Frauen, die nach einer Tumoroperation mit Anti-Hormon-Medikamenten behandelt wurden. 1957 von ihnen wurde zusätzlich eine vaginale Östrogentherapie verschrieben, 133 Frauen wurden ausschließlich oder zusätzlich mit MHT behandelt. Nach zehn Jahren berichteten 15 Prozent der Patientinnen unter vaginaler Östrogentherapie über ein Wiederauftreten des Tumors. In der MHT-Gruppe lag die Rückfallquote bei 17 Prozent. Die Forscher fanden keinen signifikanten Unterschied bei Frauen, die keine der beiden Behandlungen anwendeten. Die Rückfallquote lag dort bei 19 Prozent.