Am vergangenen Wochenende wurden rund um das Szene-Openair in Lustenau 21 Autofahrer, die unter Drogeneinfluss standen, von der Straße genommen. Schon lange fällt bei solchen Vorrangkontrollen auf, dass mehr Drogenfahrer unterwegs sind als Alkoholfahrer.
08.08.2022 19.23
Ab heute, 19:23 Uhr online
Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres hat die Polizei in Vorarlberg bereits 200 Drogenhändler festgenommen. Im vergangenen Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt noch 150. Bundesweit gehen die Verkehrspolizisten von deutlich höheren Zahlen aus.
Hohe Dunkelziffer bei Drogenhändlern
„Vor einem Jahr gab es etwa 6.000 Anzeigen wegen Drogen am Steuer. Aber wir wissen, dass die Zahl in den letzten Jahren natürlich enorm gestiegen ist und es eine riesige Dunkelziffer gibt. Rund 200.000 Menschen fahren in Österreich jährlich unter Drogeneinfluss“, sagt Martin Pfanner vom Verkehrssicherheitsrat.
Professionalität in den letzten Jahren
Allerdings werden immer mehr Drogenhändler von der Straße genommen, weil die Verkehrspolizei personell aufgestockt und stark in Weiterbildung investiert hat: „Wir haben die letzten Jahre genutzt, um professioneller zu werden“, bestätigt Vorarlbergs Landeshauptmann Rudolf Salzgeber Verkehrspolizei. Es gibt viele Beamte im Land, die ein gutes Auge haben und gut ausgebildet sind.
Immer mehr Drogendealer unterwegs
Polizisten und Zollbeamte führten Kontrollen im Großraum Lustenau rund um die Outdoor-Veranstaltung in Lustenau durch. Ein Fahrer auf Probe überquerte die A14, ein anderer setzte sich mit Kokain im Blut ans Steuer. Generell fällt auf, dass mehr Drogenfahrer als Alkoholfahrer unterwegs sind.
Checks: Anwesenheit von Ärzten von Vorteil
Die meisten Drogendealer werden jedoch immer noch bei Fokuskontrollen erwischt. „Bei Vorrangkontrollen haben wir den Vorteil, dass wir Ärzte vor Ort haben. Das vereinfacht den formalen Ablauf“, erklärt Salzgeber. Trotzdem gibt es Bestrebungen, Autofahrer auch bei Einzelkontrollen rund um die Uhr aus dem Verkehr zu ziehen. Dies scheitert jedoch häufig daran, dass es österreichweit generell nur sehr wenige Schnelltestgeräte gibt und zur Feststellung der Fahruntauglichkeit immer ein Arzt anwesend sein muss. Die Verkehrspolizei fordert daher, dass jeder Polizist einen solchen Test mit sich führen kann. Leider habe die Polizei Vorarlberg nur wenige Geräte zur Verfügung, bedauert Pfanner.