Dank des beeindruckenden Auswärtssiegs steht Eidracht im Halbfinale der Europa League und trifft dort auf West Ham. „Einer geht noch, einer kommt noch rein“, echote er eine Viertelstunde vor Schluss im Camp Nou. Diese Stimmen übertrafen sogar die optimistischsten der 30.000 Eintracht-Fans, die zum Viertelfinal-Rückspiel nach Katalonien gereist waren.
Barça ist erschreckend passiv
Und doch wäre ein 4. Tor für Frankfurt in Barcelona zu diesem Zeitpunkt weder würdig noch überraschend. Im größten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte tauchten die Essener von Beginn an auf Torhöhe auf und gingen dank Filip Kostic bereits in der 4. Minute in Führung. Der Serbe verwandelte mühelos einen Elfmeter, nachdem Eric Garcia Jesper Lindstrμm am Boden getroffen hatte. Es war der perfekte Start in einen unvergesslichen Abend in Frankfurt. In der 32. Minute betonte Rafael Borré, dass der vermeintliche Underdog ausnahmsweise alles gegeben habe: Der Kolumbianer genoss wenige Meter vor der Elfmetergrenze eine erstaunliche Freiheit und schoss ohne zu zögern – Marc-André ter Stegen blieb liegen. Wer jedoch eine wütende Reaktion der Blaugrana erwartete, lag falsch.
Die Gastgeber wachen sehr spät auf
Auch die Essener hatten die Partie im Griff und krönten ihre Leistung nach 67 Minuten mit Kostic. Der Mittelfeldspieler nutzte ein weiteres passives Abwehrverhalten der Katalanen und traf rechts ins linke Eck. Barcelona konnte den Rückstand in der Verlängerung durch Sergio Busquets (91.) auf 1:3 verkürzen, wachte aber sehr spät auf. Auch ein Elfmeter in der neunten und letzten Minute der Verlängerung reichte den Spaniern nicht mehr. Nach Memphis Depays Tor zum 2:3 unterbrach Schiedsrichter Soares Dias das Spiel. Für Frankfurt ist es die zweite Halbfinal-Qualifikation in der Europa League in 3 Jahren. Im Rennen um das Finalticket reist der Fußball-Bundesligist erneut nach London: Statt Chelsea wie 2019 heißt der dortige Gegner West Ham.