Von Anne Losensky
Der erstochene Flüchtlingsjunge aus dem Monbijoupark: Der tödliche Messerangriff auf den 13-jährigen Mohamed „Momo“ A. ist in einem neuen Prozess als Mord gewertet worden. Das Landgericht Berlin verhängte gegen den Angeklagten Gökhan Ü. (42) am Dienstag lebenslange Haft. „Diese Tat lässt sich durch seine narzisstische männliche Aufblähung erklären“, sagt Richterin Ingrid Wagner-Weßel. Als der Mörder das hört, flippt er aus und rennt schreiend aus dem Raum!
Das war passiert
- Oktober 2020, Halloween. Der Tunnel unter der S-Bahn zwischen Monbijou- und James-Simon-Park an der Spree (Mitte). Um 22.30 Uhr hier kreuzen sich die Wege von Gökhan Ü. (Türkisch) und Mohammed „Momo“ A. (Syrisch). Hier der Metzger mit dem Messer in der Tasche, 18 Eintragungen im Strafregister. Dort schaut der Student auf sein Handy. Die Freundin des Metzgers muss ihm im Tunnel ausweichen. Der Student nimmt das Fleischermesser ans Herz. Im ersten Prozess entschied das Landgericht: Totschlag, 12 Jahre Haft. Nicht die Berliner Staatsanwaltschaft, sondern die Eltern des toten Jungen sind vor dem Bundesgerichtshof empört! Wer entscheidet: neuer Prozess, neue Richter.
Das hat der Oberste Gerichtshof gesagt
Ein geringfügiger Beinahe-Konflikt wird als „Respektlosigkeit“ und „ungehorsames Verhalten“ interpretiert. “Stark und bewusst”, stach er zu, “um eine Lektion zu lernen und als Sieger vom Feld zu gehen.” Der Kommentar: “Kleine arabische Hure hat den falschen Mann getroffen, seine Mutter wird weinen.” Ein alltägliches Ereignis führte zu einem Gewaltausbruch gegen ein Kind. Die Tat war nicht rassistisch motiviert. Der Metzger hatte auch den BGH angerufen, um das Urteil aufzuheben: Notwehr, Freispruch gewollt – alles abgelehnt. Nun das neue Urteil: Der Schlächter ist ein Mörder, die Höchststrafe ist lebenslang. Mohammed „Momo“ A. (†13) Foto: privat
Das sagt der Psychiater
„Er wollte ihm eine Lektion erteilen und als Sieger vom Feld gehen. Seine Freundin musste dem Jungen im Tunnel ausweichen. Er wurde wütend darüber, er fuhr ihn an. Fragen Sie: Was wollen Sie? Es gab einen heftigen Streit. Er war wütend über angebliche Respektlosigkeit. Der Junge gab nicht nach, aber er griff ihn auch nicht an. Dann zog er das Messer heraus.” Fleischer Gökhan Ü. (42) wurde zu 12 Jahren Haft verurteilt. Ihm droht nun eine lebenslange Haft Foto: privat Der Psychiater sieht hier eine narzisstische, antisoziale Persönlichkeitsstörung: „Er kompensiert Minderwertigkeitsgefühle mit klischeehafter Männlichkeit“, so der Richter. „Er will nicht vor einem jüngeren und kleineren Mann zurückweichen, nicht vor seiner Freundin. Ein junger Mann steht vor ihm, was er nicht akzeptieren kann. Er zieht das Messer, obwohl er weiß: Es droht kein Angriff. Dies ist ein Akt aus rein egoistischen Motiven, mit seiner narzisstischen männlichen Inflation zu erklären. Er hätte es als Versagen gesehen, einen Rückzieher zu machen.”
Der Freak
Jetzt hat der Metzger genug: Er springt in seine Panzerglaszelle, schreit: “Das ist kein Rechtsstaat!” Der Richter: “Ich bin dran!” Der Metzger schreit: “Soll ich denn die Klappe halten?” Wütend stürmte er aus der Halle, die Treppe hinunter zu den Gefängniszellen. Er verweigert die Rückkehr. Der Richter fährt ohne ihn fort: “Tötung wegen harmloser Taten, das sind objektiv grundlose Motive, das ist Mord ohne mildernde Umstände.” Der Metzger kann Berufung einlegen. Dann entscheidet der Oberste Gerichtshof erneut … Mehr über Menschen vor Gericht MOHAMMEDS VATER VOR DER KRISE: „Wir kamen aus einem Kriegsland, um in Frieden zu leben, damit unsere Kinder eine bessere Zukunft haben. Er sah ein Kind an, das mit seinem Telefon beschäftigt war! Das passiert jeden Tag, aber es lief nicht weiter. Du bist ein Mann ohne Gewissen, du bist herzlos! Seit unser Kind getötet wurde, sind wir schlaflos. Meine Frau wurde am Herzen operiert. Du hast unser Leben ruiniert. Hier herrscht Rechtsstaatlichkeit, sie urteilen fair.”