Georg Hochmuth/APA/dpa       

Seit Tagen fragen sich Opernfreunde in der Schweiz: Wird die russische Operndiva Anna Netrebko Anfang Juni im KKL Luzern auftreten oder nicht? Seit heute ist die Antwort bekannt. Stöbert man dieser Tage auf der Website der Opernsängerin Anna Netrebko und klickt dort auf den «Kalender»-Button, findet man das Konzert vom 5. Wer dagegen das Konzert sucht, das die 50-jährige Sopranistin mit ihrem Mann Yusif Eyvazov auf der KKL-Website geben wollte, findet es dort nicht mehr registriert. Ein Umstand, der in den letzten Tagen für zunehmende Verwirrung bei Schweizer Opernfans gesorgt hat.

„Das Konzert findet nicht statt“

Ein Anruf von Blue News beim Organisator des Good News Production-Konzerts in Zürich an diesem Donnerstagmorgen brachte praktisch keine Klärung der Angelegenheit. Eine E-Mail-Anfrage an das KKL Luzern hingegen schon. Die KKL-Medienstelle bestätigte in einer schriftlichen Antwort kurz nach Mittag, dass „das Konzert nicht mehr auf unserer Website verfügbar ist und am 5. Juni 2022 nicht stattfinden wird“. Wenden Sie sich bei weiteren Fragen an Good News Production. Auch die Gute Nachricht wurde am Nachmittag aktiv. Die Website des Konzertveranstalters meldet nun, dass das Konzert von Anna Netrebko und Yusef Eivazov „aus aktuellem Anlass verschoben wird. “Alle gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit.”

Das Opernhaus Zürich hält Abstand

Die Absage des Konzerts in Luzern ist fast eine logische Konsequenz aus den Ereignissen der letzten Tage und Wochen. Anna Netrebko wird seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine wegen ihrer Nähe zu Putin kritisiert. In der Folge wurden russischen Sopranistinnen immer mehr Opern abgenommen – darunter auch das Opernhaus Zürich. Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine warten die berühmte New Yorker Metropolitan Opera und Netrebko derzeit auf ihre Zusammenarbeit. Die Oper hatte die Sängerin aufgefordert, ihre öffentliche Unterstützung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin zurückzuziehen.

Anna Netrebko und ihr Management lassen sich scheiden

Vor zweieinhalb Wochen berichtete der „Spiegel“ über den nächsten Rückschlag. Der Opernstar und ihr Regisseur, die Berliner Agentur Center Stage Artist, lassen sich scheiden. „Wir vertreten Anna Netrebko nicht mehr“, sagte Judith Neuhoff, Geschäftsführerin der Agentur. Die Agentur hatte die Opernsängerin weltweit vertreten. Über Hintergründe und Beweggründe der Spaltung wurde nichts gesagt, nicht einmal darüber, welche Partei die Spaltung begonnen hatte. Das Profil von Netrebko wurde bereits von der Homepage gelöscht. Ihr Ehemann aus Aserbaidschan, der Tenor Yusif Eyvazov, tritt jedoch weiterhin als Kunde des Center Stage Artist auf.

“Was brauche ich, um ein Popstar zu werden?” – “Ein, zwei Stunden”

Als Kind träumte er davon, Popstar zu werden. Jetzt ist sein Traum wahr geworden: blue News-Redakteur Bruno Bötschi ging ins Tonstudio, um einen Song aufzunehmen.

16.11.2021