Lange her: Nach 55 Jahren verabschiedet sich die Marine von ihren Hochseeschleppern

Die deutsche Marine schrumpft wieder. In den kommenden Wochen sollen die beiden in Kiel stationierten Hochseeschlepper „Fehmarn“ und „Spiekeroog“ außer Dienst gestellt werden. Die Schiffe sind sehr alt und die Ersatzteilversorgung für die Einheiten sehr teuer geworden. Kiel. „Fehmarn“ ist eine Spezialität. Der Bergungsschlepper ist der älteste aktive deutsche Hochseeschlepper. Die „Fehmarn“ fährt seit 55 Jahren für die Marine und ist in Kiel stationiert. Doch nun ist Schluss: „Fehmarn“ soll bis Ende des Jahres außer Dienst gestellt werden, hat die Marineverwaltung bestätigt. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige Mit der 68 Meter langen „Fehmarn“ werden auch die kleineren Schlepper „Wangerooge“ und „Spiekeroog“ getrennt. „Wangerooge“ liegt in Wilhelmshaven, „Fehmarn“ und „Spiekeroog“ in Kiel.

Die Wartungskosten sind in die Höhe geschossen

Grund für die Stilllegung sind die steigenden Wartungskosten, wie Fregattenkapitän Thorsten Geldmacher der Wilhelmshavener Zeitung erklärte. In Rostock hatte gerade die Generalüberholung der 1968 in Auftrag gegebenen „Wangerooge“ begonnen. Es drohte eine Kostenexplosion wie bei der 1958 gebauten „Gorch Fock“. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige Damit verliert die Marine ihre einzigartigen Hochseeschlepper. Wie wichtig diese Schlepper sind, zeigte sich erst im April 2020. Damals wurde Kiels Tender „Donau“ im Ärmelkanal mit einem Maschinenschaden beschädigt. Der Schlepper „Wangerooge“ brachte die „Donau“ zurück. Und auch die Schlepper „Fehmarn“ und „Spiekeroog“ hatten in den letzten Jahren diverse Schleppaufträge. 2020 musste beispielsweise ein U-Boot nach einem Unfall nach Eckernförde transportiert werden. Langfristig sollen diese Aufträge auch von auftragsdominierten Navy-Schleppern ausgeführt werden. Neben Schleppeinsätzen absolviert die „Fehmarn“ in Kiel auch wichtige Übungen für U-Boote oder für das Marinebataillon. Der Schlepper dient als Zielschiff und Trainingsplattform auf See.

Zivile Schlepper werden gechartert

Doch wie geht es weiter? „Der Nachfolger der Traktoren ist bereits in Planung. Da Einheiten aus diesem Projekt erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt werden können, ist eine Zwischenlösung notwendig“, so der Sprecher. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige Diese Übergangslösung sollen von der Bundeswehr gecharterte zivile Schlepper sein. Ab 2025 hatte die Marine geplant, neue Schlepper in Dienst zu stellen. Noch in diesem Jahr will die Marine mindestens einen modernen Schlepper beschaffen und mit der Besatzung „Wangerooge“ betreiben. „Im Notfall müssen wir in der Lage sein, eines unserer Marineschiffe mit unseren eigenen Schleppern zu schleppen“, sagte Kapitän Geldmacher. Dafür verfügt die Bundeswehr über Personal und Technik. Die drei Schlepper „Spiekeroog“, „Fehmarn“ und „Wangerooge“, die zwischen 1965 und 1968 auf der Werft Schichau Unterweser in Bremerhaven gebaut wurden, verkehren vom Versorgungsgeschwader in Wilhelmshaven aus. Zivile Matrosen der Bundeswehr steigen als Besatzung ein. Im Falle der Wehrpflicht werden sie dann Soldaten. In Kiel fertigten Schlepperbesatzungen Edelstahlnummern und hängten sie an den Schornstein. Diese Zahlen zeigten Dienstjahre an.