Dort plätschern beleuchtete Fontänen im Takt der Musik und sorgen so für ein Feuerwerk ohne Feuerwerk. Bereits zum dritten Mal findet die Wasser-, Musik- und Lichtshow in der Berner Vorstadt statt. Wasserzauber ist als privates Projekt in einem Neuenegger Quartier entstanden. Mittlerweile gibt es einen Verein, der sich um das Spektakel kümmert. Es findet an mehreren Abenden, unter anderem am 1. August, auf dem Viehmarktplatz statt. Das Wasser für die Show wird aus Grundwasser entnommen, wie Vereinspräsident Daniel Pörtner dem Regionalfernsehen „TeleBärn“ sagte. Dem Wasser wird nichts zugesetzt. Es wird gesammelt und schließlich dem Grundwasser wieder zugeführt. Drohnen in Bern, Biel und Crans VS Auch der Walliser Ferienort Crans-Montana setzt auf Licht und Musik sowie eine 15-minütige Drohnenshow. Beim Lakeside Festival am Bielersee kommt dieses Jahr auch eine Drohnen-Flugshow zum Einsatz. Drohnen-Demonstration am Zueri-Fäscht in Zürich im Juli 2019. Foto: Walter Bieri (Keystone) Auch in der Stadt Bern hat ein Verein mit Plänen für ein Drohnenballett begonnen. Dies geschah, nachdem das Stadtparlament 2021 entschieden hatte, das traditionelle Feuerwerk auf dem Gurten nicht zu veranstalten. Auch in Graubünden gibt es Gemeinden, die am 1. August auf ein lautes Feuerwerk verzichten, zum Beispiel in Arosa, wo die Ortsgruppe des Alpenclubs SAC Freudenfeuer entzündet. In Eriz, einem kleinen Dorf an der Grenze zwischen dem Berner Oberland und dem Emmental, wird am 1. August eine grosse Brandschrift auf die Nordseiten des nahegelegenen Hohgant gemalt. Es zeigt den Ortsnamen Eriz mit einem Schweizerkreuz. 1987 wurde das Buchstabenfeuer ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. In diesem Jahr ist die Brandschrift erst wenige Tage später zu sehen, denn das Dorf feiert vom 5. bis 7. August sein 700-jähriges Bestehen. Hin und her und knappe Deadlines Die heißen Sommer der letzten Jahre haben den Feuerwerksveranstaltern das Leben nicht gerade leichter gemacht. Wegen der schweren Dürre mussten Kantone und Regionen immer wieder Einschränkungen und sogar Verbote für das Zünden von Feuerwerkskörpern erlassen. Oft war bis zur letzten Minute nicht klar, ob Feuerwerk gezündet werden konnte oder nicht. Hitzewellen fegen auch dieses Jahr wieder über das Land. Aktuell haben fast alle Kantone Feuerverbote erlassen, zumindest im oder am Wald, teilweise auch Feuerwerksverbote vor dem Nationalfeiertag. Tierfreunde kritisieren seit Jahren den „Knall“ am 1. August, weil er Haus- und Wildtieren Angst macht. Und die Ökobilanz von Feuerwerkskörpern ist nicht die beste. Bei der Verbrennung entstehen jährlich etwa 300 Tonnen Feinstaub, der die Luft belastet. Initiative gegen lautes Feuerwerk Ein Initiativkomitee in der Schweiz setzt sich dafür ein, dass Privatpersonen keine lauten Feuerwerke mehr zünden dürfen. Laute Feuerwerke wollen die Veranstalter nur bei überregionalen Anlässen zulassen. Die zuständigen Kantone sollen Pyrolysefeuerwerke auf Antrag bewilligen können. Dem Komitee gehören viele Umwelt- und Tierschutzorganisationen an. Die Initiatoren haben bis zum 3. November 2023 Zeit, die 100.000 Unterschriften zu sammeln, die für die Durchführung der Veranstaltung benötigt werden. (sda)