“Needle Spiking”: “Mir war schwindelig” – Schweizer mit Spritze in Spanien angegriffen

Julian G. aus Zürich fürchtet um seine Gesundheit. Nach eigenen Angaben wurde der 24-Jährige am Wochenende Opfer einer Nadelstichattacke. Tel Lyn Sachs Monira Djordjević 1/4 Der 24-jährige Julian G. aus Zürich wurde kürzlich Opfer einer Nadelstichattacke. Privatgelände Mysteriöse Injektionsangriffe sind seit Anfang April in Clubs und Bars in Frankreich auf dem Vormarsch. Pixabay Opfer klagen nach Bissen über Übelkeit, Schwindel und Schmerzen. Bisher wurden jedoch keine Fälle von sexuellen Übergriffen gemeldet. Getty Images

Mysteriöse Angriffe mit Spritzen oder Nadeln nehmen im Ausland zu. Fälle der sogenannten “Needle” sind erst kürzlich in Spanien bekannt geworden. Unter den Opfern ist ein Schweizer.

Bisher war das Phänomen aus Frankreich und Großbritannien bekannt: Menschen, die beim Feiern mit Spritzen angegriffen wurden. Die sogenannte „Nadel“ ist nun auch in Spanien angekommen. Unter den Opfern ist ein Schweizer. „Ich war am Samstagabend in einem Club in der Nähe von Malaga und nachdem ich auf der Terrasse geraucht hatte, wollte ich zurück in den Club. In der Menschenmenge habe ich plötzlich Stiche im Arm gespürt und zwei Einstiche gesehen“, sagt der 24-jährige Julian G.* Innerhalb kürzester Zeit war die Stelle rot und verbrannt. „Mir war auch schwindelig. Ich war so krank, dass ich kaum sprechen oder hören konnte.” Nachdem der Zürcher das Sicherheitspersonal kontaktierte, aber nicht ernst genommen wurde, entschloss er sich, noch am selben Tag in die Schweiz zurückzukehren. “Ich habe meinen Urlaub um eine Woche verkürzt, um mich im Universitätsspital Zürich untersuchen zu lassen.” Dort wurde ein Bluttest gemacht. „Nach mehr als 15 Stunden waren jedoch keine weiteren Substanzen mehr nachweisbar“, sagt Julian. Der Zürcher erhielt vorsorglich zwei Medikamente zur Behandlung und Vorbeugung von HIV. „Ich mache mir Sorgen und mache mir Sorgen um meine Gesundheit. Deshalb möchte ich auf das Problem aufmerksam machen und andere warnen.” Das Universitätsspital Zürich konnte zu dem Fall keine Angaben machen. Eine Anfrage an den Klub aus Malaga blieb unbeantwortet.

Im Kanton Waadt wurden zehn Fälle gemeldet

In der Schweiz wurden der Kantonspolizei Waadt rund zehn Fälle gemeldet, die teilweise zu Strafanzeigen führten. Laut einem Sprecher ergaben die Analysen jedoch keine Hinweise auf Giftstoffe oder Drogen. Ein Grund dafür könnte sein, dass manche Wirkstoffe erst wenige Stunden nach der Injektion nachweisbar sind. „Deshalb sollten Betroffene schnellstmöglich zum Arzt gehen, um rechtzeitig eine Blut- und Urinprobe zu bekommen. Zudem muss die Injektionsstelle untersucht und fotografisch dokumentiert werden», sagt Thomas Krämer, Professor für Forensische Pharmakologie und Toxikologie am Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich. Eine Analyse bei einem forensischen Institut muss dann über die Staatsanwaltschaft angeordnet werden, nachdem das Opfer Anzeige erstattet hat. Dem Forensischen Institut der Universität Zürich liegen laut Krämer derzeit keine Fälle vor. Es ist jedoch wichtig, darauf hinzuweisen und Informationen zur Angelegenheit bereitzustellen, damit mögliche Verdachtsfälle gemeldet werden können. Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zu Nadelstichattacken. *Name der Redaktion bekannt Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach.