Im Vorfeld der Wahlen in Tirol setzen Neos vor allem auf Online-Wahlkampf und sehen sich „inzwischen und als Vorreiter“ im Umgang mit Social Media, insbesondere mit Bewegtbild. Er sei „der erste Tiroler Politiker auf TikTok“, sagte Spitzenkandidat Dominik Oberhofer am Mittwoch. Auch mit Reichweite kann man punkten. Der offizielle Start der Kampagne findet am 8. September statt. Parteichefin Beate Meinl-Reisinger wird beim Wahlkampf anwesend sein. Das Budget liegt nun bei rund 500.000 Euro. „Der Detailhaushalt ist nun in der Endrunde“, sagte Landesrat Oberhofer und betonte, er sei „auf dem richtigen Weg“. Die Ausgaben für „jedes Goodie und jedes Poster“ würden analysiert und transparent kommuniziert, betonte er. In diesem Jahr gibt es nur zwei Wahlkampfgeschenke: „Einen Samen und einen zu 100 Prozent biologisch abbaubaren Pappstift.“ Dies dient unter anderem dazu, mit potenziellen Wählern ins Gespräch zu kommen. “Die Tür aufzubrechen ist an der Tagesordnung”, sagte Oberhofer kurz vor Beginn des hitzigen Wahlkampfs für die Wahl am 25. September. Pinken wolle „sehr präsent im Straßenbild“ sein und „den Kontakt zum Publikum forcieren“. Sie tun dies ohnehin „durchgehend das ganze Jahr über“, wollen aber „ab Mitte August massenhaft in den Landkreisen unterwegs sein“. Kundgebungen seien aber nicht geplant, sagte Oberhofer auf Nachfrage: „Wir schwingen die Reden nicht.“

Start der „Hybrid“-Kampagne.

Besonderes Augenmerk werde jedenfalls auf junge Wähler gelegt, betonte Oberhofer. So versucht etwa ein eigenes „Jugendkampagnenteam“ rund um die Dritte – die 21-jährige Studentin Susanna Riedlsperger, die „die jüngste Landtagsabgeordnete aller Zeiten werden könnte“ – junge Leute zu gewinnen. „Sie wird ihre eigene Kampagne machen“, verrät Oberhofer. Der offizielle Auftakt des Wahlkampfs am 8. September wird „hybrid“ durchgeführt, um die Veranstaltung „für alle zugänglich“ zu machen, die Suche nach einer geeigneten Location läuft noch. Bundesvorsitzende Beate Meinl-Reisinger wird selbstverständlich beim Wahlkampf in Tirol dabei sein und vor Wahlkampfbeginn im Land auftreten. Die Wahl sei auch von großer “bundespolitischer Bedeutung”, meinte Oberhofer: “Es ist definitiv eine Testwahl, die Schwarz-Grünen werden getestet”. Allerdings startete Oberhofer bereits am 15. August mit dem Wahlkampf – dem Tag, an dem landesweit plakatiert werden darf. Die Jugend plante lediglich eine Plakatwelle, der Vereinspräsident gewährte einen Blick hinter die rosafarbenen Kulissen des Wahlkampfs. Drei Themen sind geplant, abhängig von den drei Hauptthemen der Partei: Bildung, Wirtschaft und „saubere Politik“. Zur Bildung betonte Oberhofer noch einmal, Pinken sei „die einzige Partei“, die mit zwei Lehrern abstimme. In einem dreistufigen Urwahlverfahren wurde die Kufsteiner Direktorin und Bürgermeisterkandidatin im Februar dieses Jahres, Birgit Obermüller, zur zweiten gewählt. Außerdem behauptet ein Lehrer den Spitzenplatz in der Liste im größten Tiroler Bezirk Innsbruck-Land. Zweitens wollen sie als “Geschäftspartei” Lösungen zur Bewältigung der Inflation anbieten. Unter dem dritten Satz „Politik pur“ erneuerte Oberhofer unter anderem seine Forderung an die ÖVP, die seiner Meinung nach „zu Unrecht gesammelten Corona-Hilfsgelder“ zurückzugeben.

Verwenden Sie große „extra sparsam“-Plakate.

Einzelheiten zur Gestaltung der Plakate waren ihm zu diesem Zeitpunkt nicht zu entnehmen. Die Großplakate werden ohnehin nur „äußerst sparsam“ eingesetzt – konkret rund 30 auf Autobahnen und Bundesstraßen. „Das ist kein Vergleich zu anderen Parteien“, kommentierte Oberhofer die geringe Zahl. Auf einen Slogan müsse man sich noch einigen, im Moment gebe es “mehrere Vorschläge und Ideen”. Wenn man mit Zivilisten spreche, entferne man jedenfalls „viele Positionen und Fakten“. Oberhofer zeigte sich enttäuscht darüber, dass die wahlwerbenden Parteien anders als bei der letzten Landtagswahl 2018 in diesem Jahr keine „Wahlvereinbarung“ für einen sauberen Wahlkampf erzielt hätten. Er sei “vorher sehr stark geworden”, habe aber nur Unterstützung von den Grünen bekommen. Sie begannen den besagten Deal im Jahr 2018. Bei ihrem Amtsantritt 2018 erhielt Young 5,21 Prozent der Stimmen oder zwei Mandate. Laut einer am Wochenende veröffentlichten Umfrage können sie derzeit vor allem wegen der Schwäche der ÖVP mit einem zweistelligen Ergebnis, nämlich 12,3 Prozent, rechnen. (WAS)