Betriebsratschef Wurm sieht die Verantwortung dafür vor allem bei der Regionalverwaltung und dem Vorstand. Er ist sich sicher, dass in den betroffenen Bundesländern Fahrer mit teils menschenverachtenden und sicherheitsgefährdenden Joblisten systematisch abgeschoben würden.
“Unmenschliche Listen”
Kritik aus dem Betriebsrat ist nichts Neues. „Jahrzehntelang wechselten Fahrer von privaten Bus- und Lkw-Unternehmen zu Postauto, weil Postauto der attraktivste Arbeitgeber war. Jetzt, nach zwanzig Jahren bei Postauto, kehren diese Fahrer in den Wettbewerb zurück und nehmen sogar eine Lohnkürzung in Kauf. Die Leute nicht die menschenverachtenden Dienstpläne und Behandlungen der Mitarbeitenden, wie sie in manchen Postauto-Abteilungen seit zwei, drei Jahren üblich sind, nicht mehr hinnehmen können, das ist den Alltagshelden in der Pandemie zu verdanken», sagt Worm. Um neue Fahrer zu rekrutieren, startete die Postauto-Geschäftsführung eine Werbekampagne. Wurm hält das jedoch nicht für ausreichend. „Jeder kennt die Busfahrer. Schönfärben mit teuren Anzeigen hilft nicht, das Image aufzupolieren. Wenn die Geschäftsleitungen in den betroffenen Bundesländern einen Weg finden, ihre Kollegen respektvoll zu behandeln, werden die Fahrer zu Postbus zurückkehren.“