17.4.2022 7:57 Uhr

Finanzminister Habeck hat kürzlich zum Energiesparen aufgerufen – und zukünftige Rechnungen dürften zeigen, dass dies durchaus angemessen ist. Denn die Preise für Strom und Gas steigen weiter. Die Strom- und Gaspreise werden in den kommenden Monaten weiter steigen. Das teilte das Vergleichsportal Verivox unter Berufung auf Veröffentlichungen von Energieanbietern mit. Für die Monate April, Mai und Juni haben große Versorger in der Region, in der 13 Millionen Haushalte leben, 166 Strompreiserhöhungen angekündigt – im Durchschnitt werden die Tarife um 19,5 % erhöht. Wie viele dieser Haushalte Verträge mit wichtigen Lieferanten oder anderen Anbietern haben, ist nicht bekannt. Laut Verivox-Experte Thorsten Storck haben sich die Großhandelspreise für Stromversorger innerhalb eines Jahres verdreifacht. Immerhin entfällt die EEG-Belastung Mitte 2022. Damit werde der Anstieg der Energiekosten für die Haushalte aber „etwas abgemildert“, so Storck. Im zweiten Quartal hat Verivox 118 Erhöhungen der Gaspreise von wichtigen Lieferanten in der Region von sieben Millionen Haushalten gemessen. Im Durchschnitt werden die Tarife um 42,3 Prozent steigen. „Alle Gasversorger in Deutschland kämpfen mit historisch hohen Marktpreisen“, sagt Verivox-Experte Storck. “Der Krieg in der Ukraine und ein möglicher Gasstopp verschärfen die Situation zusätzlich.” Die Verbraucher müssen sich laut Storck daher in den kommenden Monaten auf steigende Preise einstellen.

Die Gaspreise sind stark gestiegen

Die Energiepreise sind bereits auf einem Allzeithoch. Nach Schätzungen von Verivox sind die Strompreise in Deutschland innerhalb eines Jahres um etwa die Hälfte gestiegen. Hat ein Haushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden 1171 Euro pro Jahr für Strom bezahlt, sind es jetzt 1737 Euro. Die durchschnittlichen Jahrespreise verstehen sich brutto, dh inklusive Mehrwertsteuer. Beim Gas zeigte die Preiskurve noch deutlicher nach oben: Musste ein Haushalt mit 20.000 Kilowattstunden Gas im April 2021 1184 Euro pro Jahr ausgeben, sind es aktuell 2787 Euro – ein Plus von 135 Prozent. . Erst in dieser Woche hat Bundesfinanzminister Robert Habeck die Bürger zum Energiesparen aufgerufen. „Ich fordere alle auf, jetzt ihren Beitrag zum Energiesparen zu leisten“, sagte der Grünen-Politiker den Funke-Medien. „Als Faustregel würde ich sagen: Zehn Prozent Einsparungen sind immer möglich.“