Die Schwester spricht

Am Nachmittag sprach Jeneweins Schwester, die Abgeordnete Dagmar Belakowitsch. Er bestätigte die “Verzweiflungstat”, dementierte aber Medienberichte, wonach ein Abschiedsbrief gefunden worden sei oder er sich auf einem künstlichen Tief befinde. “Er liegt nicht im Koma, Gott sei Dank.”

Rosencrantz verschiebt die Pressekonferenz

Unterdessen sagte der FPÖ-Kandidat für die Hofburg, Walter Rosenkranz, eine für Montag geplante Pressekonferenz ab. Bei dem Treffen wollte er für Unterstützungsbekundungen werben. Jenewein hatte in den vergangenen Tagen Schlagzeilen gemacht, weil er überraschend die FPÖ verlassen hatte. Offenbar erwartete er einen Parteiausschluss. Auf einem bei einer Razzia beschlagnahmten Handy wurde der Entwurf einer anonymen Anzeige gefunden, die gegen Teile der Wiener FPÖ-Gruppe eingereicht worden war. Jenewein gilt als enger Vertrauter von FPÖ-Chef Kickl, und Parteikreise spekulieren, dass Jenewein dies nicht ohne Wissen des Parteichefs getan hat. Das Handy von Jenewein wurde wegen des Verdachts des Austauschs von Informationen des ehemaligen BVT gegen Geld beschlagnahmt – es gilt die Unschuldsvermutung. Auch die Medien berichten über Jeneweins Abschiedsbrief. Darin soll er schreiben, er sei “zutiefst enttäuscht” von seinem Parteichef Herbert Kickle, der ihm den Laufpass gegeben habe. Von der FPÖ gab es am Sonntagnachmittag keine Stellungnahme, zugunsten der Familie Jenewein wurde aber mediale Zurückhaltung gefordert.