Sandbänke, zu Fuß erreichbare Inseln, weite Küstenstreifen – deutlich sichtbar ist, dass der Rhein sehr wasserarm ist. Obwohl der Wasserstand noch nicht so niedrig ist wie 2018, als der Wasserstand ein Rekordtief war, bewegen sich die Pegel eindeutig in diese Richtung. Und Rekordniedrigwasserstände wurden am Ende des Sommers verzeichnet, nicht schon im Juli und August. Eine Besserung in absehbarer Zeit ist derzeit nicht zu erwarten.

Die Schifffahrt spürt bereits den Niedrigwasserstand

Der Frachtverkehr ist bereits betroffen. Schiffe können nicht mehr voll beladen werden, haben also weniger Tiefgang. Dies führt zu höheren Preisen für transportierte Güter. Wenn der Wasserstand so stark sinkt, dass Fähren und Passagierschiffe ihre Docks nicht mehr erreichen können, muss der Verkehr zwangsläufig eingeschränkt oder eingestellt werden.

Video herunterladen (25,8 MB | MP4) Anders als bei Hochwasser gibt es jedoch keine gesetzliche oder behördliche Vorgabe, wann Schiffe den Rhein nicht mehr befahren können. Jeder Kapitän ist dafür verantwortlich, sein Schiff auch bei Ebbe sicher zu manövrieren.

Wichtig für den Versand: der Füllstand auf dem Kaub-Meter

Die Kauberspanne mit dem Engpass ist die wichtigste Spanne für die Rheinschifffahrt im Mittelrhein, insbesondere für die Strecke zwischen Koblenz und Bingen.

Flora und Fauna im und am Rhein leiden

Niedrigwasser beeinträchtigt jedoch nicht nur Wirtschaft und Verkehr, auch die Umwelt leidet. Die Schadstoffkonzentration nimmt zu und die Temperatur des Rheins steigt stärker an. Dies kann insbesondere für einige heimische Fischarten zum Problem werden.

Schwimmen im Rhein ist auch bei Niedrigwasser keine gute Idee

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt davor, dass der Rhein für Schwimmer und Badegäste besonders bei Niedrigwasser sehr gefährlich ist. Denn je weniger Wasser vorhanden ist, desto enger wird zum Beispiel der Kanal und die Durchflussmenge steigt. Die Strömung ist besonders im Rhein sehr tückisch und kann Menschen schnell mitreißen. Zudem steigt die Verletzungsgefahr durch verdeckt bleibende Gegenstände bei höheren Wasserständen. Schüssel Das aktuelle Niedrigwasser des Rheins bereitet Schifffahrt und Industrie Sorgen und gefährdet Mensch und Tier. Was Wachstumsexperten für die kommenden Wochen erwarten. mehr…

Zu Fuß über den Rhein?

Wer sich jetzt fragt, ob man 2022 auch Teile des Rheins wieder begehen kann, die sonst nur per Schiff erreichbar sind, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Fluss auch bei vermeintlich sehr niedrigen Wasserständen sehr tief sein kann, sagt Jörg Uwe. Belz. Der Geograph beschäftigt sich an der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Koblenz mit dem Pegelsystem und der mittel- und langfristigen Entwicklung des Wasserspiegels. Ein natürlicher Fluss hat kein horizontales Bett, sondern wird in der Regel zur Mitte hin immer tiefer. Bei Flussschleifen hingegen liegt der tiefste Punkt am äußeren Rand der Kurve – wie in Kaub. Die Wassertiefe an der tiefsten Stelle des unregelmäßigen Querschnitts der Flusssohle beträgt dort rund vier Meter. Der Wasserstand im Rhein am Pegel Kaub bei Hochwasser, Niedrigwasser und aktuell im Juli 2022 SWR Im Herbst 2018 – zum Beispiel als man über den Rhein zur Insel am Binger Mäuseturm laufen konnte – lag der Wasserstand am 21. Oktober am Pegel Mainz bei etwa 122 cm (heute: 158 cm, 4. August 2022, 4: 15 Uhr), am 21., 22. Oktober 2018 auf dem Kaubmeter bei ca. 25 cm (heute: 56 cm, 4. August 2022, 16:15 Uhr). Das untere Ende des Pegels, das den Wasserstand anzeigt, ist nicht identisch mit der tiefsten Stelle des Gewässers. „Dass beispielsweise am Pegel in Kaub derzeit sehr niedrige Wasserstände unter 70 cm gemessen werden, bedeutet nicht, dass man den Rhein zu Fuß überqueren kann“, sagt Belz.