18:20 Uhr, 16. April 2022
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        Ex-Vizekanzler Strache braucht Geld © APA / HELMUT FOHRINGER

Der frühere FPÖ-Vizekanzler und -Chef Heinz-Christian Strache braucht wieder Geld. Der ehemalige Spitzenpolitiker bittet auf seinem kürzlich freigeschalteten YouTube-Kanal um Spenden. Strache braucht Geld für seine politische Arbeit in den sozialen Medien – und um Anwaltskosten zu bezahlen. Es ist aber auch eine Spende, die den ehemaligen FPÖ-Chef am 7. Juni wegen Bestechung erneut vor Gericht bringt: Strache soll dem angeklagten oberösterreichischen Immobilienunternehmer Siegfried Stieglitz einen Aufsichtsratsposten in der Asfinag verschafft haben, eine Spende an eine FPÖ-nahe Person Laut Anklage soll der Klub ausschlaggebend gewesen sein. Ein Umgehen durch Keulen ist jedenfalls nicht mehr nötig. Der ehemalige Vizekanzler fordert Geld direkt für „die Bekämpfung und Aufklärung gegen die gezielte Verleumdung meiner Person und für das Gerichtsverfahren“, wie es Strache in der Beschreibung eines Videos zum Besuch von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) formulierte in die Ukraine. Strache bittet um Spenden für seinen YouTube-Kanal Foto © HC Strache YouTube-Kanal Die Gespräche zwischen Strache und Stieglitz belasten das Duo. Die WKStA vermutet, dass der Unternehmer bereits 2017 bei Strache interveniert hatte, um einen Aufsichtsratsposten zu übernehmen. Seit Oktober 2017 soll Stiglitz insgesamt 10.000 Euro in vier Stücken zu je 2.500 Euro an den Link „Austria in Motion“ überwiesen haben. Vor Ende Juli sind keine Krisen zu erwarten. Strache ist zuversichtlich, „dass ich die Vorwürfe in der Hauptverhandlung problemlos entkräften kann“. Bereits im August 2021 wurde der ehemalige Vizekanzler in einem weiteren Bestechungsfall zu 15 Monaten Haft verurteilt. Bei dem Prozess ging es um ein Verdachtskaufrecht im Zusammenhang mit der Privatklinik Währing, der Klinikbetreiber hatte insgesamt 12.000 Euro an die Bundes-FPÖ gespendet. Die Entscheidung ist jedoch noch nicht rechtskräftig.

Bereits im November am Rande der Katastrophe

Wenige Monate später, im November 2021, begann Strache um Spenden zu bitten. Der ehemalige Vizekanzler sagte daraufhin auf Facebook, die strafrechtlichen Ermittlungen gegen ihn hätten ihn “finanziell an den Rand einer finanziellen und existenziellen Katastrophe” geführt. Der Hauptdarsteller des „Ibiza-Videos“ hatte wohl ein Buch als Heilmittel geschrieben. In “Das Ibiza-Attentat” wird der ehemalige FPÖ-Chef als Opfer von Verschwörungstheorien und ehemaligen “Parteifreunden” beschrieben. Eine Kopie der Lesung findet sich in Straches YouTube-Videos als einziges Buch in einem schwebenden Regal hinter dem ehemaligen Spitzenpolitiker.