31.07.2022 00:59 Uhr
Aufgrund des reduzierten Liefervolumens aus Russland droht im Winter eine Erdgaskrise. FDP-Chef Christian Linder warnt nun auch vor einer Stromkrise und fordert Finanzminister Robert Habeck auf, die Stromerzeugung mit Erdgas einzustellen – und stattdessen wieder auf Atomkraft zu setzen. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Bundesfinanzminister Robert Habeck aufgefordert, die Stromerzeugung aus Erdgas einzustellen. „Wir müssen daran arbeiten, dass die Gaskrise nicht von einer Stromkrise begleitet wird“, sagte Linder der „Bild“-Zeitung. „Deshalb kann Gas nicht mehr wie bisher zur Stromerzeugung genutzt werden.“ Habeck hätte die rechtliche Befugnis, das zu unterbinden, fügte Lindner hinzu. Der Finanzminister sprach sich in diesem Zusammenhang erneut für den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken in Deutschland aus, um „andere Strompotenziale“ zu erschließen. „Vieles spricht dafür, sichere und klimafreundliche Atomkraftwerke nicht abzuschalten, sondern notfalls bis 2024 zu nutzen“, sagte er. Es sei zu erwarten, dass “in den kommenden Monaten und möglicherweise Jahren auch Strom zum Heizen verwendet wird, weil Erdgas so knapp ist”, sagte Lindner vergangene Woche. Inzwischen hält der TÜV auch die Wiederinbetriebnahme von drei im vergangenen Jahr abgeschalteten Atomkraftwerken für machbar. Angesichts der Befürchtungen einer Unterbrechung der russischen Gasversorgung eine mögliche Verlängerung der Lebensdauer der drei letzten verbleibenden deutschen Kernkraftwerke, die nach geltendem Atomrecht Ende Dezember stillgelegt werden sollten. wird diskutiert. Union und FDP werben dafür, zumindest eine begrenzte Wiederaufnahme des Betriebs nach dem Jahreswechsel zu ermöglichen. Vor allem SPD und Grüne sind noch skeptisch. Auch wollen sie den Betrieb im Krisenfall zumindest vorübergehend nicht generell ausschließen.