1,5 Millionen Euro will die Partei ausgeben – so viel wie bei der letzten Wahl 2018. Damit verfügt die ÖVP erneut über das größte Wahlkampfbudget. Allerdings weiß man nie, „was einen erwartet“, fügte Malaun hinzu. So könnte es beispielsweise sein, dass Sie sich gegen Ende „auf ein bestimmtes Thema konzentrieren müssen“ und z. B. „zusätzliche Punkte“ einbringen müssen. Die Opposition hatte vor der Wahl eine Begrenzung der Wahlkampfkosten auf eine Million Euro gefordert. Nach einigen hitzigen Diskussionen und aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen wurde eine einzige Obergrenze nicht erreicht. Im Mittelpunkt des Wahlkampfs steht jedenfalls die Durchsetzung des „Neukandidaten“ Matl. Die ÖVP sehe sich – “nach 14 Jahren Günther Platter” – vor ganz anderen Umständen, sagte Malaun. Platter hatte Anfang Juni seinen Rücktritt angekündigt und Mattel zu seinem Nachfolger für die Wahl- und Parteiführung ernannt. Er ist nicht so bekannt wie langjährige Politiker. Ihn bekannt zu machen hieße auch, seine wichtigen Charaktereigenschaften zu zeigen, so Malaun, vor allem “Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Fleiß, Intelligenz und Vertrauenswürdigkeit”. Es soll ein “ganz auf Tony zugeschnittener Wahlkampf” werden, so der Parteichef. Denn „Menschen wählen eher Persönlichkeiten als Parteien“. Wie auch immer, Mattles Konterfei wird auf den Postern zu sehen sein. Es wird zwei Wellen geben. Die Schwarzen sollen in 100 großen mobilen Flächen und rund 500 Dreieckskiosken im ganzen Land beworben werden. Ein Slogan muss noch festgelegt werden. Im Wahlkampf wolle man “jedem Tiroler die Möglichkeit geben, Tony Mattle persönlich kennenzulernen und kennenzulernen”, sagte Malaun knapp zwei Monate vor der Wahl. Dies soll im Rahmen einer „Tirol-Rundreise mit Stopps in 42 Regionen“ möglich sein. Diese soll drei Wochen vor der Wahl beginnen. Wann und wo die offizielle Eröffnung des Wahlkampfs stattfinden sollte, könne Malaun derzeit nicht abgenommen werden, außer dass Anfang September der Startschuss gegeben und die Richtung gesichert werde. Die Bundespartei räumte Malaun im Wahlkampf offenbar keine prominente Rolle ein: „Wir setzen in erster Linie auf die personellen Ressourcen, die wir selbst haben“, sagte der Wahlkampfleiter. „Wenn hier und da Unterstützung aus Wien kommt, sollte es für uns in Ordnung sein.“ Im Vordergrund stehen natürlich Hausbesuche von Kandidaten für eine „breite Mobilmachung“. Das gehört dazu – genauso wie der Online-Wahlkampf auf den beliebten Plattformen Facebook, Instagram, Youtube und TikTok. Gouverneur Platter und Spitzenkandidat Mattle sind bereits auf einer „Sommertour“ durch die Distrikte. Die Tournee sei jedoch vor Beginn der Frühjahrswahlen im September geplant gewesen, betonte Malaun. Es ist auch eine “introvertierte Tour”, um Mitglieder und Unterstützer auf die Wahl einzustimmen. Wie Malaun einräumte, sei die Stimmung im Moment “nicht toll” – im Wahlkampf gelte es, sich “zu verbessern”. Eine Umfrage vom Wochenende ergab, dass seine seit Jahrzehnten regierende Partei nur noch bei 29,1 Prozent lag – das wäre das mit Abstand schlechteste Landtagswahlergebnis in der Geschichte der Tiroler ÖVP. “Natürlich fangen wir auf diesem niedrigen Niveau an”, sagte Malaun. Letzte Woche sagte Malaun der APA, eine Wahlbeteiligung von 40 Prozent sei “absolut unrealistisch”. 2018 hatten Schwarze 44,26 Prozent eingebracht. Wie viel Prozent seiner Meinung nach “in” seien, wollte der Parteichef nicht vorhersagen, nur so viel: “Wir werden den einen oder anderen Prozentsatz in den Wahlkampf stecken.” Für Malaun, einen engen Vertrauten Platters, wird es der letzte Wahlkampf. Nach der Wahl tritt er nach über zehn Jahren aus der Parteizentrale der Schwarzen zurück. “Das wird ein harter Wahlkampf”, sagte der Landesdirektor, aber kein Wahlkampf sei mit dem anderen und kein Kandidat mit dem anderen zu vergleichen.